Stinzeidechse

[284] Stinzeidechse, Lacerta Stincus, L. [Seb. Muf. II. tab. 105, f. 2.] mit rundlichem,[284] mittelmäsigem Schwanze mit zusammengedrückter Spitze, und stumpfen gerändelten Zehen, eine etwa sechs Zoll lange, in den bergichten Gegenden von Libyen, Aegypten und dem steinichten Arabien einheimische Eidechsenart.

Wir erhalten das ganze, ausgeweidete, getrocknete Thier (Scincus, Stincus marinus) mit silberfarbenen, gilblichen Schuppen über und über (die Stirne ausgenommen) bedeckt und mit blauen Querstreifen besetzt, und bewahren sie in Kreterdost oder in Wermuth gegen den Fraß der Insekten auf. In der Sonne getrocknet und gepülvert ist dieses Thier zu einem Quentchen als ein Geschlechtstrieb beförderndes Mittel von unsern Vorfahren (leichtgläubig genug) angewendet worden. Der Vorzug, den Einige bald dem Schwanze, bald dem Kopfe, bald den Füßen, u.s.w. gaben, war eben so lächerlich.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 284-285.
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