Verquickung

[348] Verquickung (Amalgamatio) ist die Verbindung irgend eines Metalls mit Quecksilber, eine Art Zusammenschmelzung. Am leichtesten läßt sich Gold, dann Silber, dann Blei, dann Zinn, dann Zink, dann Wismuth, schwieriger Kupfer, die andern Metalle aber theils gar nicht, theils nur durch besondre Vorrichtung mit Quecksilber vereinigen. Ist des leztern sehr wenig, so werden die Metalle nur zerreiblich; ist dessen mehr, so wird die Mischung breiartig (Quickbrei, Amalgama). Zu dieser Absicht wird das zerkleinte Metall entweder kalt mit dem Quecksilber in einem gläsernen, steinernen oder hölzernen Mörsel gerieben, wie man bei den schwerschmelzlichen Metallen nicht anders thun kann, oder man bringt das Metall, wenn es leichtschmelzlich ist, vorher über Feuer in Fluß und rührt das Quecksilber darunter.

Mittelst des Durchpressens eines solchen Amalgams durch Barchent oder weiches Leder kann man den größten Theil des Metalls wieder absondern, welches man im Beutel zurückbehält, noch mit etwas Quecksilber vereinigt. In der Destillation des Amalgams geht das Quecksilber noch reiner über, wiewohl bei weitem nicht völlig rein, wie Viele geglaubt haben; man sehe im Anfange des Artikels Quecksilber nach.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 348.
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