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[376] Waldengelwurzel, Angelica sylvestris, L. [Zorn, pl. med. tab. 366] mit gleichförmigen, ovallanzetförmigen, sägeartig gezahnten Blättern; ein etwa zwei Schuh hohes Kraut mit vieljähriger Wurzel in Wäldern des kältern Europa an Bachrändern und andern feuchten Stellen, welches im July und August blüht.
Die ziemlich große aus einem kurzen, zylindrischen Kopfe in dickliche Aeste sich zertheilende, weiße Wurzel (Rad. Angelicae sylvestris majoris) hat einen ähnlichen, nur weniger duftenden und unangenehmern Geruch als die Gartenengelwurzel, und einen eben nicht schwächern, vielmehr oft hitzigern, doch weniger aromatischen Geschmack; ihr frischer Saft ist milchicht. Man hat sie ebenfalls für dienlich gegen Verschleimung der ersten Wege gehalten und in Hysterie gerühmt, zu welcher Absicht sie von den nördlichsten Völkern noch als Hausmittel gebraucht wird; gekauet ist sie ein Palliativ des stinkenden Athems. Den starkriechenden Samen streut man zur Vertreibung des Ungeziefers auf die Köpfe.