Waldskorzonere

[381] Waldskorzonere, Scorzonera humilis, L. [Zorn, pl. med. tab. 296] mit breitlanzetförmigen, ribbigen, platten Blättern und fast blattlosem, einblüthigem Stengel; ein etwa fußhohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel auf sonnichten Wiesen im kältern Europa, welches im August gelb blüht.

Die große, holzige, geringelte, milchende Wurzel (Rad. Scorzonorae, humilis) hat einen bittern Geschmack und wird für arzneilicher geachtet als die milde, mehr gemüßartige Gartenskorzonere, welche oft an die Stelle jener gesetzt wird. Man hat den Absud in Hypochondrie und Engbrüstigkeit gebraucht, vieldeutige und oft so heftige Krankheiten, daß jene Wurzel sie wohl schwerlich besiegen möchte. Eben so unglaublich ist es, daß sie in bösartigen Fiebern, Pocken und Masern, Schwindel und Kopfweh, oder wohl gar gegen Schlangenbiß dienlich seyn könne.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 381.
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