Wassermelonkürbis

[395] Wassermelonkürbis, Cucurbita Citrullus, L. [Zorn, pl. med. tab. 253] mit vieltheiligen Blättern, und länglichten Früchten; ein in den südlichen Ländern einheimisches, in unsern Gärten (selten) gezogenes Sommergewächs, welches bei uns im July gelb blüht.

Die großen, rundlichen Früchte enthalten ein röthliches, derbes Fleisch, welches beim Drücken leicht zu einem häufigen, süßlichten Safte zusammenrinnt, den man in den mittägigen Ländern als ein kühlendes und Durst löschendes Mittel in rein inflammatorischen Fiebern mit großem Nutzen gebraucht, oft mit Rosenwasser und Zucker gemischt, auch wohl blos zum Wohlgeschmacke mit Gewürzen vermischt. In großer Menge und unvermischt genossen, pflegt das Fleisch des Wassermelonkürbis Gallerbrechen, Durchlauf und Koliken zu verursachen. Sein Genuß soll die Nachwehen vom Misbrauche des Mohnsaftes tilgen.

In diesem Fleische liegen die länglichten, rhomboidalischen, platten, mit keinem erhabenen Rande versehenen, mit einer schwärzlichen oder schwarzen Schale umkleideten Samen (Sem. Citrulli, Anguriae), welche einen weißen, ölichten, wie andre Kürbiskerne schmeckenden Kern enthalten. Sie sind theils vor sich zur Bereitung kühlender Emulsionen genommen, theils zu den vier großen kühlenden Samen gezählt worden. Man entbehrt sie leicht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 395.
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