Weißsenf

[432] Weißsenf, Sinapis alba, L. [Blackwell, herb. tab. 29] mit rauchhaarigen Schötchen, und einem sehr langen, schwerdförmigen, schiefen Schnabel daran; ein etwa zwei Schuh hohes Sommergewächs auf Getreidefeldern der Schweitz, Englands, Belgiens, Frankreichs und Deutschlands einheimisch, welches bei uns gebauet wird und im Mai gelbe, aderichte Blumen trägt.

Die bekannten kleinen, runden, gelblichten Samen (Sem. Sinapios albae) sind fast eben so scharf, als die des Schwarzsenfs; sie werden zwar größtentheils zum Behufe der Küche gezogen, doch auch zur Pferdearznei und äusserlich (gepülvert und mit Essig gemischt) als ein rothmachendes Mittel, wie der Schwarzsenf gebraucht. Er kann ohne Bedenken, wenn letzterer fehlt, zu gleichen Absichten auch innerlich gebraucht werden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 432.
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