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[487] Zitwerimber, Amomum Zedoaria, Berg. [Jahrbuch f.d. Pharm. 1797. Tab. 1] mit blätterlosem Blumenschafte, lockrer, zylindrischer, abgestutzter Blumenähre, und eiförmigen, scharfgespitzten Blättern; ein in den Gebirgen von Ostindien, Cochinchina und China vorzüglich auf sandigen Boden wohnendes, zwei Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel (lange Zitwerwurzel, Zedoaria longa) welche etwa drei Zoll lang, uneben, knotig, runzlicht, kleinen Fingers dick, an beiden Enden stumpf zugespitzt, aussen weißgrau, innerlich bräunlich, von besonderm, flüchtig durchdringendem, einigermasen ingwerähnlichem, etwas kampherartigem Geruche und hitzig gewürzhaft bitterlichem, dem Rosmarin nicht ungleichem Geschmacke ist, und aus Madagaskar und andern Gegenden Ostindiens, am besten aber aus Zeylon gebracht wird. Sie kömmt auch in scheibenförmigen Stücken quer durchschnitten, auch der Länge nach zerspalten vor. Man muß die wurmstichigen, innerlich hellfarbigen verwerfen. In der wässerigen Destillation erhält man 1/128 bis 1/112 eines ätherischen Oels, welches zum Theil grünblau und dicklich zu Boden sinkt, zum Theil oben auf dem Wasser schwimmt, und hellfarbig ist.
Man theilt diesem angenehmen, kräftigen Gewürze, nicht unwahrscheinlich, Magenstärkende Kräfte zu vorzüglich bei Säure der ersten Wege, und bei trägem Blutlaufe. Sie soll zuweilen chronisches Erbrechen gestillt haben.
Selten in Apotheker anzutreffen, unbeträchtlicher und gewöhnlich unkräftiger in die sogenannte runde Zitwerwurzel (Zedoaria rotunda), welche etwa einen Zoll lang, auf ihrer Oberfläche etwas rauh ist, sich zuweilen in eine Spitze endigt, und von geringerm Geruche und Geschmacke ist. Allen Nachrichten zufolge ist sie der obere dickere Theil der langen Zitwerwurzel.