Zuckerwurzmerk

[493] Zuckerwurzmerk, Sium Sisarum, L. [Dodon. Pempt. 681] mit übrigens gefiederten, aber um die Blumen zu drei stehenden Blättern; ein vermuthlich aus China abstammendes, zwei bis drei Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel, welches im Juny weißlicht blüht.

Die Wurzel (Rad. Sisari) ist aus mehrern (4 bis 5) pfahlförmigen, weißen, etwa spannenlangen, fingerdicken, an der Spitze mit mehrern wurzelnden, zwiebelähnlichen kleinen Knollen behangenen Wurzeln zusammengesetzt, deren derbes, zerbrechliches, mürbes, weißes[493] Mark von süßem, etwas aromatischem, der Petersilgenwurzel ähnlichem Geschmacke und Geruche ist. Die als Küchengemüß vorzügliche, am besten durch die kleinen Nebenknollen fortzupflanzende Wurzel ist von den alten Aerzten wo nicht als Arznei, doch als arzneiliches Diätmittel den Verwundeten und mit Blutspeien und Lungensucht drohenden Brustkrankheiten Behafteten verordnet worden; auch beim schweren Harnen, zur Beförderung des Geschlechtstriebes, und um den Nachwehen vom Quecksilbergebrauche abzuhelfen. Doch scheinen bei dieser Anpreisung keine deutlichen Erfahrungen zum Grunde zu liegen. Man hat aus dem Pfunde drei Quentchen Zucker gezogen, wiewohl sie mehr zu versprechen scheint. Die angenehmste Nahrung (und Köder) für Ratten und Mäuse.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 493-494.
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