[269] Bayreuth, 11. Mai 1875.
Allerliebstes Lehmännerchen!
Schönen Dank für die Ermahnung in betreff des Frl. Grossi; leider habe ich ihr soeben erst schreiben können; ich war ja wieder in Wien! Übrigens bin ich doch neuerdings auf den Gedanken gekommen, der Grossi auch die Gutrune zu übergeben; sie hat fast gar nichts zu »singen«, braucht nur lieblich zu sein, ein bescheidenes Gebärdenspiel zu haben, so daß ihre Aufgabe, mit der einen der Rheintöchter – nur im 3. Akte der Götterdämmerung – zusammengehalten, völlig verschwindet.
Ihre Partien sind Ihnen nun heute alle gehörig zugeschickt worden. Pardon! Frln. Lammert wohnt immer noch so weit? und Sie so nah? –
Oh, welche Konfusion! –[269]
Schönste Grüße der Mama, meiner alten, guten Löwin. –
Auf baldiges Wiedersehen!
Herzlichst
Euer ergebener
Richard Wagner.
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