168.

[131] Wahre Männlichkeit, guter Mannessinn entäussert sich nie seiner wahren und edlen Empfindungen; Tändelei und Weichlichkeit stehnz ihm[131] zwar nicht an; aber eines regen Gefühls, einer edlen Empfindsamkeit darf sich auch der Mann nicht schämen. Er vergießt nicht Ströme von Thränen, aber er wehrt der Thräne nicht, die aus seinem Herzen quillt, und die der Freude oder dem Mitleiden bei einem würdigen Gegenstande fließt.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 131-132.
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