Die Feierlichkeit findet am 21. December c., um 1 Uhr, in den Gemächern Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Carl von Preussen des hiesigen Königlichen Stadtschlosses statt. – Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften versammeln Sich gegen 1 Uhr im sogenannten grünen Zimmer hinter dem Taufgemach.
Das zur Taufhandlung bestimmte Gemach ist das rothe Zimmer. In diesem, sowie im anstossenden chinesischen Zimmer hat sich schon um 123/4 Uhr die übrige von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl hierzu eingeladene Gesellschaft versammelt.
Der Durchlauchtigste Täufling ist inzwischen nach dem Toilettenzimmer Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl durch die Oberhofmeisterin Gräfin von Alvensleben gebracht worden, wohin sich auch die Hofdamen Ihrer Königlichen Hoheit, Fräulein von Woyna und Gräfin zu Dohna, der Kammerherr von Warburg und die Leibpagen begeben haben.
Nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Sich in das zur Taufhandlung bestimmte Gemach erhoben und Sich dort im Halbkreise um den Altar aufgestellt haben, wird eben dahin der Hohe Täufling unter Vortritt des Hofmarschall von Meyerinck von den vier Leibpagen Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Carl in einem Korbe bis zur Thür der Tauf-Capelle getragen. Die Oberhofmeisterin Gräfin von Alvensleben geht zur rechten Seite; die Hofdamen Fräulein von Woyna und Gräfin zu Dohna tragen die Schleppe des Hohen Täuflings, und der Kammerherr von Warburg folgt den Damen.
An der Thür des Taufgemaches übergiebt die Oberhofmeisterin Gräfin von Alvensleben Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Marie von Preussen, den Durchlauchtigsten Täufling, und begiebt Sich Höchstdieselbe damit in den von den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften um den Altar gebildeten Halbkreis, woselbst Seine Majestät der König den Hohen Täufling in Empfang zu nehmen die Gnade haben.
Die nun beginnende Taufhandlung wird durch den Hof-Prediger Heym vollzogen.[7]
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl von Preussen haben vor Beginn des Taufactes an der offenen Thür des grünen Zimmers Platz genommen. Nach beendigter Feierlichkeit wird der Durchlauchtigste Täufling der Hohen Wöchnerin überreicht, worauf der Geistliche über Beide den Segen spricht.
Nachdem die heilige Handlung beendigt ist, erheben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, um der Hohen Wöchnerin die Glückwünsche darzubringen, und findet dann die Gratulations-Cour Seitens der übrigen Tauf-Zeugen in der Weise statt, dass sie vom Taufzimmer aus bei der Hohen Wöchnerin vorüber gehen und von hier aus sich gleich zum Déjeûner in den Elisabethsaal begeben.
Hierauf findet bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften in Höchstdessen Speisesaal ein Déjeûner dînatoire statt. –
Anfahrt: Für die Allerhöchsten und Höchsten
Herrschaften, deren Gefolge und für die
übrigen Taufzeugen ist unter Portal No.
2, von der Lustgartenseite.
Abfahrt: Ebendaselbst, wie die Anfahrt.
Anzug: Damen in runden Kleidern, mit
Ausnahme der Oberhofmeisterin Gräfin
von Alvensleben und der
Hofdamen Fräulein von Woyna
und Gräfin zu Dohna, welche
mit Schleppe erscheinen.
Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler mit der Kette.
Herren in Gala mit Ordensband, weissen Beinkleidern.
Militairs wie bei grossen Hof-Couren mit Schärpe.
Berlin, den 16. December 1865.
Der Hofmarschall:
v. Meyerinck.