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[54] Am 17. November reiste ich von Säckingen ab zuerst nach Freiburg zu Lugo, dann nach Karlsruhe, ordnete noch einige Sachen in der Kunstschule, besuchte die Professoren und war froh, daß ich nicht dort bleiben mußte. Schumm fuhr mit nach Stuttgart. Am 21. November kam ich in München an, mit der bekannten lebenerhaltenden Neugier, wie wird es wohl gehen? Fand Stäbli und Hunzicker, und bezog ein kleines Atelier, Karlstraße 27, und fing das Bild für Krafft an. Ich freute mich an den Kunstschätzen Münchens. In der Pinakothel zogen[54] mich die Altdeutschen mächtig an. Scholderer war zur Zeit auch in München, und durch ihn kam ich mit seinem Schwager Viktor Müller zusammen, mit welchem ich bald sehr befreundet wurde.

Alte Karlsruher Bekannte aus der Kunstschule her waren in München und einer derselben setzte mir scharf zu, ich müsse in die Pilotyschule. Ich widersprach dem nicht, meinte aber, es sei recht schwer, dort angenommen zu werden. Die Pilotybilder, die ich gesehen, haben mir aber keinen Eindruck gemacht. Ich wußte, daß ich dort nichts zu suchen hatte.

Auf zwei-, dreimaliges Drängen des Karlsruhers, indem er mir sagte, es sei wohl schwer, in die Pilotyschule aufgenommen zu werden, aber er wisse es gewiß, ich würde aufgenommen, ich solle nicht länger säumen und mich anmelden, so in die Enge getrieben, sagte ich, ich wolle so für mich weiterarbeiten, dann würde mich auch Viktor Müller beraten. Worauf er erregt fragte: »So kennen Sie den?« und mich mit der Mahnung verließ: »Nehmen Sie sich in acht, V. M. ist ein Egoist.«

Man erlebt es immer wieder, daß Menschen, die aufrichtig ihres Weges wandeln, niemand etwas zuleide tun, aber sich nicht viel um die Meinung von Krethi und Plethi kümmern, Egoisten genannt werden. Die Mahnung kam mir komisch vor, denn ich kannte diesen Egoisten wirklich innig und hatte ihn lieb gewonnen. Im Sommer 1871 war ich wieder in Säckingen, ich malte dort meine Mutter lesend, in der sonnenbeleuchteten Dachstube. Das Bild wurde später auf der Lokalkunstausstellung von einem Amerikaner gekauft. Im August war ich in Bernau und wohnte im Schwanen. Große Natureindrücke bewegten mich. Den Ausdruck sur dieselben, die Beruhigung fand ich in Davids Psalmen, deren Erhabenheit auch mich tief ergriff. Auch meine Mutter verstand und liebte diese Psalmen und hat in ihren Briefen an mich mir manche Stelle derselben abgeschrieben. In Bernau malte ich eine große Landschaft mit Ziegenherde. Maler Schuch kaufte sie, später kam sie durch Trübners Hand in die Berliner Nationalgalerie. Eine zweite größere Landschaft, »Weidenbusch am Bach«, blauer Himmel, stellte ich in München aus. Es war allgemeines Schütteln des Kopfes davor, dem ein ehrlicher Münchener, der lange davor stand, den[55] präzisen Ausdruck gab, indem er sagte: »Ich weiß nit, das Bild ist entweder ganz ausgezeichnet gut oder es ist ganz miserabel schlecht.« Da mich in München wenige persönlich kannten, wagte ich mich in den Kunstverein, wo ich die Meinung des Publikums direkt hören konnte und nicht erst die Bestätigung der Bestellten. Auch malte ich drei Bernauer Musikanten halblebensgroß in dunkler Abendstimmung. Diese Bilder kaufte Thomas Tee später in München und sie sind nun verschollen. Auch den rothaarigen Dorfgeiger malte ich.

Ende Oktober war ich wieder in München. Viktor Müller hatte mir ein kleines Atelier neben dem seinigen überlassen. Wir waren nun täglich zusammen und er hatte eine rechte unegoistische Freude an meinen Bildern, er saß am Abend gar oft lange davor. Er war eben ein geistiger Genußmensch. Ost war ich auch in seinem Haus, wo seine Frau Ida, geb. Scholderer, uns Lieder vorsang. Die Musik rührte den starken Mann bis zu Tränen.

Im Juni hatte Thomas Tee aus Manchester das Bild: »Meine Mutter und Schwester im Garten« in Bernau 1868 gemalt, gekauft für 500 Gulden. So war ich mit Geld versorgt und war frohgemut und rüstig und übermütig. So nach einem Zechgelage in Leibls Atelier beschloß die ganze, fast nur aus Krafthubern bestehende Gesellschaft, die zwei Brüder Leibl waren Riesen an Kraft und ein paar andre ahmten wenigstens ihre Muskelkraftbewegungen getreulich nach, nachts 12 Uhr in die Winternacht hinaus bei hohem Schnee durch den Forstenrieder Park nach Starnberg zu gehen. Aber auf dem Wege verlor sich einer um den andern, und als wir aus der Stadt waren, waren wir nur noch zu vieren, die beiden Leibl, ein Grieche Zacharias und ich. Zacharias hatte bei den letzten Häusern noch eine Flasche Schnaps mitgenommen. So wateten wir durch den Schnee über die Theresienwiese in die mondhelle Nacht hinaus, wir kletterten über das hohe Parkgitter und kamen morgens 6 Uhr todmüde, mit durchweichten Kleidern, in Starnberg an. Zacharias, der die Schnapsflasche trug, hatte derselben so arg zugesprochen, daß er am Wege liegenblieb und wir ihn eigentlich mitschleppen mußten. Zum Glück hatte die Strapaze keinem von uns etwas geschadet und wir fuhren des andern Tages mit der Bahn zurück, nicht ohne ein gewisses Kraftgefühl im Leibe.[56]

Haider hatte ein sehr schönes Bildchen, »Zwei Mädchen unter einem blühenden Kirschbaum«, gemalt, was wir alle sehr bewunderten. Rudolf Hirth kaufte es ihm ab. In einer Kritik der Neuen Wiener Freien Presse, in der ich als bekannter Abtrünnling vom Pfade der wahren Kunst kurz erwähnt wurde, bedauerte man besonders, daß auch so talentvolle Künstler unter meinen Einfluß kämen wie z.B. Hirth. Ich bin aber unschuldig, denn ich habe weder auf ihn noch auf andre versucht, Einfluß zu haben. Wozu auch? Im Dezember las mir Sattler in seinem ungeheizten Zimmer Schopenhauer vor, bis ich, von Frost geschüttelt, mich auf den Weg ins warme Wirtshaus machte. Den andern Tag konnte ich mich kaum auf den Beinen halten und Viktor Müller riet mir teilnehmend, ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Als ich nach ein paar Tagen wieder hergestellt ins Atelier kam, hörte ich, daß Müller krank sei. Ich ging in seine Wohnung und fand ihn im Bette. Er sprach noch munter mit mir und ich hatte keine Ahnung, daß ich ihn das letztemal lebend gesehen hätte. Als ich wiederkam, durfte ich schon nicht mehr zu ihm, und nachdem er etwa 10 Tage krank gelegen, starb er am 21. Dezember 1871. Das war auch für mich ein harter Schlag, um so mehr fühlte ich mit, was seine Frau erlitten hatte. Am 22. Dezember begleitete ich seine Leiche zum Bahnhof; er wurde in Frankfurt beerdigt. Sein Herz war schon lange müde, und er klagte mir oft, wie schwer ihm das Arbeiten würde. Seine Frau zog nach Frankfurt. Das verlassene Atelier mit den großen Bildern war recht unheimlich. Im Januar 1872 kopierte ich im Auftrag von Bruckmann den in seinem Besitz befindlichen Hamlet von Müller, und zwar ziemlich täuschend, in 14 Tagen für 600 Gulden; später kopierte ich für den gleichen Preis auch Romeo und Julia.

Im März bezog ich ein Atelier mit möbliertem Zimmer Karlstraße 46. Im April, bei schönen winddurchwehten Frühlingstagen, machte ich einen Ausflug an den Starnbergersee. Dann nach Weilheim, von dort mit der Post nach Partenkirchen. Es war die Zeit der goldnen Schlüsselblumen, aus dem bräunlich grünen Boden leuchtete der blaue Enzian, im Hintergrund die schneebedeckten Berge wie aus Kristall gebaut; es war mir von Herzen wohl, so allein in dieser großen Natur, ich hatte unvergeßliche Eindrücke. Es war mir, als ob ich die Natur in ihrem[57] geheimsten Wesen verstehen könnte, das läßt sich aber nicht beschreiben, wohl auch nicht malen, wie es mir war. So muß wohl ein jeder solche Eindrücke mit ins Grab nehmen, und alle Rätsel bleiben ungelöst.

Bei herannahender Dämmerung stand ich an einem Wiesenabhang voll Schlüsselblumen, der Wind wühlte durch die Blumen, sie bewegten sich zitternd. Ein Wonnegefühl mit ahnungsvollem Grauen gemischt bemächtigte sich meiner Seele. Es schien mir als wäre ich vereinigt mit dem Geiste der Welt. Es war kein Denken und Beobachten, mehr ein inneres Gefühl des Lebens, des Daseins, der Einheit der Natur. »Wenn die Blümlein draußen zittern und die Abendlüfte wehn.«

In Murnau und am Staffelsee streifte ich so ein paar Tage herum und kam wie von einem Seelenbad erfrischt ins Atelier zurück.

1872 im Juni kaufte Thomas Tee wieder fünf Bilder für 1100 Gulden von mir. Es sind dies: »Landschaft und Weide am Bach«, 1871 gemalt, Größe 139×90 cm; »Die Musikanten in Dämmerungsstimmung«, 1871 in Bernau gemalt in ähnlicher Größe; »Frühlingslandschaft«, klein, nach Erinnerung an eine Gebirgstour, 1872 gemalt; »Abenddämmerung, alte Frau mit Ziegen«, 105×76 cm groß, in München 1872 gemalt; »Bernauer Haus« mit Figuren ähnlicher Größe, Höhenformat, 1868.

Sogar ein Münchner Kunsthändler kam zu mir und kaufte ein Bild unter lächerlichen Umständen, die ich schon einmal erzählt habe, das ich nach ein paar Wochen wieder zurücknehmen mußte, weil er es nicht unter seinen Bildern stehen haben könne. Die Münchner Kritik in den Lokalblättchen machte sich nun an mich und sprach mit Entrüstung und mit Hohn von mir. Besonders viel kümmerte ich mich nicht darum.

Mit Dr. Siegmund Lichtenstein verkehrte ich viel, wir aßen zusammen im Englischen Kaffee. Mit ihm machte ich auch einen Ausflug nach Adelholzen. Es war am blumigen Pfingstfest. Lichtenstein war ein stiller ruhiger Mann, mit dem ich gerne zusammen war.

Im Juli 1872 ging ich nach Karlsruhe, wo ich mit großem Vergnügen einige alte Schulden an Vergolder, Schreiner und Schneider bezahlen konnte. Von da ging ich nach Baden-Baden, wo Frau Ida Müller mit dem kleinen Otto gerade auf Besuch bei ihrer Tante[58] war. Dann ging es nach Säckingen, ich wohnte dort in der Krone, arbeitete aber nicht viel.

Mit Mutter und Schwester ging ich im September an den Bodensee. Für die Mutter war Meersburg eine wehmütige Erinnerung, weil vor Jahren mein Bruder Hilarius dort am Schullehrerseminar war. Wir standen lange auf der Terrasse vor dem Seminar und ein Stück schmerzlicher Vergangenheit zog in dieser schönen Gegenwart, der Aussicht am klaren Morgen über den See, an uns vorüber.

Im Säckinger Tannwald, am Scheffelwaldsee war ich sehr oft vom Morgen bis in die späte Nacht.

Im Herbste ging ich wieder nach München. Es fand sich dort eine zusammengehörende Gesellschaft zusammen, die viel Anregendes hatte. Dabei waren Ad. Bayersdorfer, Martin Greif, Dr. Eisenmann, du Prel, Albert Lang, Trübner, Haider, Steinhausen. Da auch A. Weber aus Karlsruhe dabei war, wie man sagte ein finanzkräftiger Geschäftsmann, so ging auch der Plan um, eine illustrierte Zeitschrift herauszugeben. Natürlich blieb es aber beim Planmachen.

Über meine Bilder dauerte der wüste Ausstellungslärm fort. Anonym erhielt ich ein Schmähgedicht mit dem Schluß: »Streich' Kisten an und Schrein', doch das Malen, das laß sein!« Das Sonntagspublikum lachte und schimpfte über meine Bilder nicht weniger, als das in Karlsruhe. Aber ich war ein andrer geworden, ich war jetzt ein Mann in den dreißiger Jahren geworden, und kämpfte bewußt um mein Recht. Das starke Vertrauen hielt allem gegenüber stand. Was ging denn mich das Sonntagspublikum an. Im April 1873 machte ich mit Steinhaufen und Lang einen schönen Frühlingsgang, isaraufwärts und dann an den Starnberger See. Ich malte Porträte, so den 80jährigen Forstmeister Kollmann und dann seine Frau. Durch Vermittlung des Dr. Lichtenstein malte ich eine Baronin Lerchenfeld und ihren Sohn Ludwig. Alb. Weber kaufte drei Bilder für 500 Gulden von mir. Bei meiner Sparsamkeit war dies viel Geld, was ich verdiente. Das stärkte meinen Unabhängigkeitssinn. Ich war niemand was schuldig, war nicht verpflichtet, meine Bilder so zu malen, wie sie dem Publikum gefallen.

Mit Böcklin kam ich gerne zusammen. Seine Liebhaberei für Farbenexperimente,[59] er hatte immer, wenn er zu mir ins Atelier kam, starkfarbige Wollbüschel in der Westentasche, seine technischen Erfahrungen fielen bei mir auf guten Boden, ich malte in Tempera einen Schwarm Amoretten in weißen Wolken, unter ihnen ein Adler und Durchblick auf Hochgebirge. Diese Amorettengruppe stammte von Studien her, die ich im heißen Sommer 1870 an meinem Vetterchen Otto machte, der den ganzen Tag nackt in meinem Zimmer herumkrabbelte; er war ein Jahr alt. Ich zeichnete die verschiedensten Stellungen in ein Skizzenbuch. Maler Kurzbauer hat das Bildchen gekauft. Zur Pariser Weltausstellung wurde das Bildchen auch vorgeschlagen; allein Piloty soll erklärt haben, daß er es nicht dulde, daß ein Bild von mir dahin komme – natürlich unterbliebs. Im Juli 1873 war ich wieder in Säckingen, machte technische Proben mit Eigelb und andrer Tempera. Ein paar kleine Sachen retteten sich aus diesen Versuchen heraus, so ein Porträt meiner Mutter und eins von Agathe.

In München erhielt ich im Sommer 1873 einen Besuch aus Frankfurt, den Frau Viktor Müller mir zugeschickt, der für mich in der Zukunft große Bedeutung gewann, ich fand einen tapfern Freund, Berater und Beschützer für die nächsten Jahre. Es war Dr. med. Otto Eiser. Wir machten zusammen einen Ausflug nach dem Starnberger See und wir verkehrten, wie man mit einem liebenswürdigen Besuche verkehrt. Er war im Atelier, ich hatte gerade nichts Wichtiges zu zeigen und er schien sich nicht viel aus meinen Arbeiten zu machen. Nach ein paar Tagen kam er nochmals, um Abschied zu nehmen und war von größter Herzlichkeit, lud mich auch dringend ein, ihn in Frankfurt zu besuchen. Später hat er mir erzählt, wie die Umwandlung aus seiner anfänglichen Gleichgültigkeit gekommen sei. Er sei mit seinem ihn begleitenden Freund, dem Frankfurter Sänger Pichler, in der Ausstellung gewesen, und da habe er ein paar Bilder gesehen, von denen er zu seinem Begleiter gesagt habe, nun, da haben wir ja die Vorbilder, die Thoma zum Muster genommen hat. Neugierig ging er hin und da stand halt der Name Hans Thoma unter den Bildern. Eines der Bilder war der »Kinderreigen«, 1872. Im Oktober 1873 entschloß ich mich, der Einladung zu folgen, wo ja auch Frau Viktor Müller wohnte. Unterwegs kehrte ich in Freiburg ein, wo Lugo gerade von Rom[60] zurück, viel zu erzählen hatte aus dem Wunderlande der Kunst. Kehrte auch noch bei Wucherers in Schiltach ein.

Am 16. Oktober wurde ich im Hause Eifer herzlich aufgenommen. Eifer veranlaßte, daß ich seine Frau malte, nachher seine Nichten Milly und Else Haag. Dann malte ich auch noch den Maler S. Peter Burnitz und den Dr. med. Wiesner. Nun war übermäßig lange Zeit als Besuch verstrichen und ich wollte wieder nach München zurück. Aber inzwischen war dort die Cholera ausgebrochen und Eifer hielt mich unter diesen Umständen davon ab. Durch das in Frankfurt erworbene Geld, aufgestachelt von Lugo, bekam ich Mut zu einer italienischen Reise. Eifer bestärkte mich in diesem Vorhaben. Die Weihnachtszeit verbrachte ich im schönen Familien- und Bekanntenkreise Eifer, Haag, Küchler, Scholderer, Burnitz. Ich hatte so viel herzliche Teilnahme in Frankfurt gefunden, wie sonst noch in keiner Stadt, und doch, und vielleicht gerade deshalb war ich voll Unbehagen. Ich konnte doch nicht immer so auf Besuch bleiben.

Am 7. Januar 1874 reiste ich ab, erst nach Karlsruhe, dort besuchte ich Albert Lang, der aus München vor der Cholera geflüchtet war und die italienische Reise mit mir machen wollte. Ich sah die alten Bekannten in der Kunstschule. Auch besuchte ich den Geheimrat Sachs, der als Amtmann in St. Blasien sich um mich angenommen hatte. Bei einem Spaziergang im Schloßgarten wachten bei frühlingshaftem Sonnenschein alle schönen Erinnerungen an meinen frühern Karlsruher Aufenthalt auf. Alles Schlimme war vergessen und es kam wie Versöhnung über mich, es war mir als ob ich das Menschentreiben und Kämpfen von einem höhern Standpunkte sehen könnte und so hatte ich auch Karlsruhe wieder lieb.

In Straßburg besuchte ich Schumm und Steinhausen, letzterer auch ein Choleraflüchtling aus München. Am 15. Januar war ich in Säckingen. Von dort aus ließ ich mir durch Dr. Bayersdorfer meine Münchner Atelierangelegenheiten besorgen und alles in Kisten nach Säckingen schicken. Manche Bilder schickte ich auch an Dr. Eifer, der es angeregt hatte, daß ich mit Mutter und Agathe später nach Frankfurt übersiedeln solle.

Am 7. Februar kam die Nachricht, daß die schöne Kirche mit der[61] Fabrik in St. Blasien in Flammen stehe. Die Säckinger Feuerwehr fuhr dahin. In Basel wechselte ich mir 1270 Franken in Gold ein. Dort der Fenster in der neuen Kunsthalle modelliert hat.

Quelle:
Thoma, Hans: Im Winter des Lebens. Aus acht Jahrzehnten gesammelte Erinnerungen, Jena 1919, S. 54-62.
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