Asteria

[120] Asteria.

Asteria.

Astroites.

Lapis stellaris.

frantzösisch, Pierre étoilée.

teutsch, Sternstein.

Ist ein dicht- und platter, dunckler Stein, unterschiedener Gestalt und Grösse, von Farbe weiß oder aschfarben, grau oder braun. Ihrer viele rechnen diesen Stein unter die Edelsteine, dieweil man ihn in Ringe pfleget zu versetzen. Es giebet seiner viererley Sorten.

Der erste, und der rechte, ist wie mit einem Hauffen Sternlein übersäet, welche löchericht sind, und von Natur dermassen künstlich drein gegraben, als ob sie der geschickteste Künstler mit gantzem Fleiß drein hätte gebracht.

Der andere stellet Rosen und andere Figuren vor.

Durch den dritten lauffen quer hindurch, breite, löchrichte oder schwammigte Streiffen, und gehen schlangenweise wie die Ströme. Er wird deswegen Astroites undulatus genennet.

Der vierte ist der schlechteste, und sind mehr unter einander verwirrte Flecke, als Sternen drauf zu sehen.

Diese Steine werden in der Grafschaft Tyrol und an andern Orten mehr gefunden; bisweilen, die so groß sind als eines Mannes Kopf. Wann man sie aus Curiosität mit Weineßig oder sonst mit etwas saurem netzet, so bewegen sie sich: dann weil sie gantz voll kleiner Löchlein sind, und dannenhero auch alkalisch, so dringen die Spitzlein dieser sauren Dinge hinein und durch sie hindurch, und erschüttern sie.

Diesem Sternsteinen wird allerley Kraft und Tugend zugeschrieben, als, daß sie wider die Pest und andere ansteckende Seuchen helffen sollen; die Würmer vertreiben und tödten, das Geblüte reinigen, und den Schlag verhüten. Allein, es ist nichts weiters mehr darinn zu suchen, als daß sie die Säure im Leibe dämpfen können, und den Durchlauff und Blutstürtzungen stillen, wie andere alkalische Dinge auch zu thun pflegen. Die dosis ist von vierzehn Gran bis auf einen Scrupel.

Asteria, sive Astroites, kommt von ἁςὴρ, stella, weil dieser Stein voll Sternlein ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 120.
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