Astrantia

[121] Astrantia.

Astrantia, auf teutsch, Astrantz, Sanickel Weiblein, ist ein Gewächs, davon man zwey Arten hat; eine grosse, und eine kleine.

Die erste wird genennet

Astrantia major, Mor.

Astrantia nigra, Gesn Hor.

Osteritium magnum, Trag.

Imperatoria nigra, Tab.

Veratrum nigrum, Dioscor. Dod.

Astrantia major corona floris purpurascente. Pit. Tournef.

Helleborus niger Saniculæ folio major, C.B.

Sanicula fœmina adulterina, Trag.

Sanicula fœmina quibusdam, aliis Helleborus niger, J. B.

Das treibet solche Blätter, die wie die am Sanickel sehen, ein wenig rauhe anzufühlen sind, und an langen Stielen hangen. Darzwischen erheben sich zwey oder drey Stengel, mit einigen Blättern besetzet, die haben auf ihren Spitzen gantze Büschel weisser und etwas röthlichter Blumen, darunter Kronen von Blättern zu befinden. Diese Blumen oder Blüten bestehen insgemein ein jede aus fünff Blätterlein, welche meistentheils nach der Mitte eingebogen sind und auf dem Kelche stehen, daraus hernach eine Frucht wird, die aus zwey länglichten und häutichten Beuteln bestehet, welche voll Falten und Streiffe, auch am Rande krause sind, und jedwede ein länglicht und schmales Samenkorn beschliessen. Die Wurtzeln sind zasericht, schwartz, und hangen alle an einem Kopfe. Dieses Gewächs wächst im Gebüsch.

Die andere wird genennet

Astrantia minor, Mor. Umb. Pit. Tournef.

Helleborus minimus, Alpinus Astrantia flore, Bocc.

Helleborus niger Saniculæ folio minor, C.B.

Die ist von der ersten sonst in nichts nicht unterschieden, als daß sie kleiner ist. Sie wächst an bergichten Orten, z.E. auf den Alpen und Pyrenäischen Gebürgen.

Beyde führen viel Saltz und eben nicht gar sehr viel Oel.

Ihre Wurtzeln purgiren, gleichwie die Wurtzeln der schwartzen Niesewurtz.

Astrantia kommt vom Griechischen ἁςὴρ, Aster, Stern, dieweil die Spitzen an den Stengeln sehen, als ob sie gestirnet wären.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 121.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: