Atractylis

[122] Atractylis.

Atractylis, Matth. Dod.

Atractylis lutea, C.B. Pit. Tournef.

Atractylis vera flore lutea, J.B.

Cnicus, atractylis lutea dictus, H.L.B.

Ist eine Gattung des Cnicus, oder des Safflors, und ein Gewächse, welches einen vesten und etwas rauchen Stengel treibet, der voller weisses Marck ist, und sich oben in etliche Zweige zertheilet. Die Blätter sind länglicht, ausgeschweifft, voll Adern, sehr stachlicht und stechend, gar sehr zerschnitten und braun-grün von Farbe. Jedwede Blume ist ein Büschel solcher Blumen, die vorne aufgebreitet und gleichsam in Riemlein zerschnitten sind; die Frantzosen heissen sie demi-fleurons, und bey den Lateinern semiflosculi, das möchte teutsch halbe Blümlein lauten; und sehen gelb. Wann die vergangen, so erscheinen an ihrer Stelle die Samenkörner, die haben jeder eine Bürste oben auf, sind schwärtzlicht und schmecken bitter. Die Wurtzel ist so sonderlich nicht dick. Dieses Gewächs wächst auf dem Felde ungewartet. Es führet viel Saltz und Oel, wenig Feuchtigkeit.

Es eröffnet, treibet den Schweiß, widerstehet dem Gifte, wann es gebrauchet und gekochet wird. Es wird ein Wasser daraus gebrannt, das hat eben solche Kraft, als wie das Cardebenedictenkraut.

Atractylis kommt vom Griechischen ἄτρακτοι, fusi, Spindeln; dieweil sie vor diesem Spindeln aus den Stengeln zu machen pflegten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 122.
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