Ben

[157] Ben.

Ben parvum, Matth.

Granum ben, Lob.

Glans unguentaria, Matth.

Balanus myrepsica, Pharagon incolis ad montem Sina. Bellon.

Das ist eine Frucht, so groß als eine Haselnuß, dreyeckigt, und mit einer dünnen, subtilen, glatten, grauen oder weissen Haut überzogen. Unter derselben steckt ein, weißlichter ölichter Kern, der süßlicht schmeckt. Sie wächst in Ethiopien, auf einem Baume, der dem Tamarisken nicht unähnlich sieht.

Diese Frucht soll man erwehlen, welche frisch und ziemlich dicke ist, schwer und fein völlig. Es wird ein Oel daraus geprest, das heist auf lateinisch Oleum balanicum, teutsch Beenöl, Beennußöl, daran dieses etwas besonders, daß es niemahls rantzicht wird, wann es alt worden. Ich habe davon in meiner Pharmacopæa gehandelt.

Sie purgiret die gallichten und schleimichten Feuchtigkeiten oben und unten weg. Die dosis ist von einem bis auf anderthalbes Quintlein, allein sie wird[157] sehr selten innerlich gebraucht. Sie trocknet, zertheilet und reiniget äusserlich aufgelegt. Das Oel wird zur Krätze gebraucht, zu den Flechten und andern Unreinigkeiten auf der Haut, desgleichen die Haut glatt und das Fleisch vest zu machen.

Es giebet noch eine Art Ben, welche dicker ist, als die erst beschriebene. Von Monardes wird sie in seiner Beschreibung der Materialien und Specereyen Ben magnum oder Avellana purgatrix genannt, und wächset in America: bisweilen wird sie auch aus der Insel S. Domingo gebracht: in Franckreich aber ist sie gar sehr rar.

Sie purgiret oben und unten. Die Indianer brauchen sie wider die Colic, so von Wind und Blehungen entstanden. Die dosis ist ein halbes bis auf ein gantzes Quintlein: es wird aber diese Kraft schwächer gemacht, wann man sie rösten läst.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 157-158.
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