Berberis

Berberis.
Berberis.

[159] Berberis.

Berberis, Brunf.

Berberis dumetorum, C.B. Pit. Tournefort.

Oxyacantha Hermolao, Ruell.

Berberis vulgaris, Bellon.

Spina acida, sive Oxyacantha, Dod.

Oxyacanthus Galeni, Cam.

Crespinus Matthioli, Cæsalp.

frantzösisch, Epine vinette.

teutsch, Berbisbeer, Berberisbeer,

Das ist ein grosser Strauch, welcher gar ästig und stachlicht ist. Die Rinde oder Schale ist dünn und glatt. Das Holtz ist gelb: die Blätter klein, länglicht und grün, am Rande ausgezackt und etwas hart, von sauerm Geschmack. Die Blüten hangen Träubleinweise bey einander, und bestehen iedwede aus fünff gelben Blätterlein in Rösleinform. Wann diese verfallen sind, so folgt darauf eine kleine länglichte Frucht, die ist zart und voll Saft, wird, indem daß sie zeitigt,[159] gar schön roth und überkommt einen sauren, etwas anziehenden, gar lieblichen Geschmack. Sie beschliesset die Samen oder Kerne, die sind länglicht hart und braunroth. Die Wurtzeln lauffen weit herum, sind holtzigt und inwendig gelb. Dieser Strauch wächst an ungebaueten Orten, in Hecken und im Gebüsch. Die Frucht Berberis, die Berbisbeer, wird allein zur Artzney gebraucht. Sie führet viel Sal essentiale und Phlegma, nicht eben gar viel Oel.

Sie stärcket das Hertz, und hält an, dienet den Durchfall und Blutstürtzungen zu verstellen, stillet den Durst und die allzu heftig bewegte Galle, erwecket den Appetit. Der Samen ist sehr anziehend.

Berberis ist ein arabisches Wort; und soll von dem zerstümmelten Worte Amyberberis herkommen.

Oxyacantha kommt vom griechischen ὁξὺς, acutus und acidus, scharff und sauer; und ἄκανϑα, spina, ein Dorn, als wann man spräche Sauerdorn, Epine aigre, Spina acida.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 159-160.
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