Beta

[160] Beta.

Beta, frantzösisch, Poirée oder Bete, ist ein Küchenkraut, dessen es zwey Hauptsorten giebet, eine weisse und eine rothe.

Die erste heist

Beta, Brunf. Tab.

Beta alba, Matth.

Beta candida, J.B. Dod.

Beta alba vel pallescens, qua cicla officinorum, C.B. Pit. Tournefort.

frantzösisch, Poirée blanche.

teutsch, weisser Mangolt.

Diese stöst aus ihrer Wurtzel grosse, glatte, gläntzende Blätter, die ziemlich dicke sind, zart, insgemein grün und weißlicht, bisweilen aber braungrün und voll salpeterhaften Saft. Dazwischen erhebet sich ein Stengel, etwa auf drey Schuhe hoch, der ist ästig, und auf den Spitzen, so lang als dieselben sind, mit kleinen röthlichten Blümlein gleichsam überzogen. Diese Blümlein bestehen iedwede aus fünff Fäslein, wornach, wann sie verfallen, eine Frucht erscheinet, die schier gantz rund ist und höckericht, und beschliesset zwey oder drey länglichte, röthlichte Samen. Die Wurtzel ist lang, und rund,[160] des kleinen Fingers dick, holtzicht und weiß inwendig.

Die andere wird in zweyerley Arten abgetheilet.

Die erste davon heist

Beta rubra, Brunf.

Beta rubra vulgaris, C.B. Pit. Tournefort.

Beta nigra, Ang. Matth.

teutsch, rother Mangolt.

Und ist darinne nur von dem weissen unterschieden, daß sie roth ist. Die zweyte heist

Beta rubra radice Rapæ. C.B. Tournefort.

Beta nigra, Cord. in Diosc.

Beta radice rubra, J.B.

Beta rubra Romana, Dod.

Rapum rubrum, Fuch.

frantzösisch, Betterave.

teutsch, rothe Rübe.

Diese ist von der ersten Sorte darinn unterschieden, daß ihre Blätter ein gut Theil kleiner und viel röther sind; wie ingleichen ihre Wurtzel gar dicke ist und wie eine Rübe siehet, voll blutrothen Saft.

Die Sorten der Beta werden in allen Küchengärten gebauet, dieweil sie in der Küche überaus viel Nutzen geben. Sie führen viel phlegma, Oel und Sal essentiale. Zur Artzney wird die weisse insonderheit gebraucht.

Sie machen dünne, erweichen, und öffnen den Leib, wegen ihres Salis essentialis oder nitrosi. Sie reinigen auch das Geblüte, wann sie innerlich gebrauchet werden. Der Saft vom weissen Mangolt beym Schnupfen in die Nase gezogen, zertheilet den Rotz, machet niesen, und entlediget das Gehirn vom Schleim.

Man will, das Wort Beta komme von dem Namen des griechischen Buchstabens Βήτα her, dieweil der Mangolt, wann er voller Samen stehet, der Gestalt nach, wie dieser Buchstabe sehen soll.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 160-161.
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