[170] Blattaria.
Blattaria, Matth. Dod.
Blattaria lutea folio longo lacinato, C.B. Pit. Tournef.
Mattaria lutea, J.B.
Chrysogonum, an potius Blattaria Plinii, Ad.
Verbascum leptophyllum, Cord. Hist.
teutsch, Schabenkraut, Mottenkraut.
Das ist ein Gewächs, welches gar wohl könte unter die Sorten des Verbasci oder Wollkrauts, gestellet werden. Die Stengel, die es treibt, sind bald höher, bald niedriger, gerade und veste, in Aeste zertheilet. Die Blätter sind lang, ein gut Theil schmäler als die Blätter am Wollkraute oder Königskertzenkraute, spitzig, am Rande ausgekerbt, ohne Haar und Wolle, von Farbe schwartzgrün, und obenher gleissend, riechen nicht wohl und schmecken bitter. Die Blüten sehen als wie Rößlein und sind fünff mahl eingekerbt, als wie die an der Königskertze, schön gelb, etwas wohlriechend, und sitzen auf rauchen Stielgen. Wann die Blume verfallen, so wächst an ihrer Stelle eine runde Frucht, die beschleust die zart- und schwärtzlichten Samen. Die Wurtzel ist wie eine Rübe, weiß und hart, und stösset einige zarte Faden von sich. Dieses Kraut wächst in den Gärten im fetten Lande, an den Bächen und Flüssen. Es führet viel Oel und Saltz.
Es führet ab, und eröffnet, ist gut wider die Würmer, doch wird es schier gar nicht zur Artzney gebraucht.
Es giebt allerhand Arten dieses Krautes, welche an der Grösse und Farbe ihrer Blumen von einander unterschieden sind.
Blattaria, kommt von Blatta, Mite, Motte/ Schabe, weil man will glauben, daß dieses Kraut eine Art Gewürme, Mite, Motten genannt, welche die Kleider und Bücher zerfressen, tödte.