[196] Caapeba.
Caapeba, G. Pison. ist ein Brasilianisches Gewächs, welches nicht sehr viel von der Waldrebe unterschieden ist. Es treibet lange Rancken, welche zuweilen die Bäume hinan lauffen, und sich um dieselbigen schlingen, bisweilen aber sich zur Erde neigen und drauf herum kriechen. Die Blätter sind sehr dünn; einige sind rund, die andern sehen als wie Hertzen, und obenher schön grüne. Zwischen denenselben erheben sich braunrothe Stengel, die bringen im Julius auf ihren Spitzen gelblichte oder blaßgelbe Blumen. Auf eine iedwede dererselben folget ein Schötlein, so groß wie eine Erbse, und länglicht rund, auswendig roth, inwendig grün. Die Wurtzel ist gedrehet, fast so dicke als ein Finger, und grau, weil sie noch jung ist; wann sie aber alt wird, so wird sie des Arms dick und schwartz. Dieses hat einige Botanicos veranlasset, daß sie zweyerley Sorten daraus gemacht, ob es gleich, in der That nur eine giebet. Inwendig ist sie dichte, und ölicht, und schmecket bitterlich.
Diese Wurtzel wird trefflich dienlich erachtet den Nieren und Blasenstein zu zertheilen, auch wider den Gift und Schlangenbiß. Sie wird in Scheiben zerschnitten, einige Tage ins Wasser eingeweicht, oder auch in einem andern zur Kranckheit dienlichen liquore, davon bekot es einen Geschmack, wie Wein oder Bier, das wird hernach als der gewöhnliche Tranck gebrauchet. Ingleichen wird der Saft aus dem zerstossenen Kraute und Wurtzel ausgedruckt, und mit Weine vermischet.