Camelopardalis

[210] Camelopardalis.

Camelopardalis,

Camelopardus,

Ovis fera,

Giraffa,

Anabula,

Nabis,

Saffarat,

Nabula Æthiop.

frantzösisch, Giraffe oder Panthere.

Dieses ist eine Art der Cameele, und dem Leoparden darinne gleich, weil es, als wie derselbige, voller Flecken ist. Von Leibe ist es fast so groß, wie ein gemein Cameel. Auf jeder Seite seines Kopfes trägt es ein kleines Horn; und mitten auf der Stirne hat es einen Hübel, der sieht gleichwie ein drittes Horn. Sein Hals ist sehr lang, auf die sieben Schuhe, und und mit Haaren besetzet, die wie die Roßhaare sehen. Der Schwantz ist klein, dünne, und am Ende mit Haaren bedeckt. Der Fuß ist gespalten, als wie eines Ochsen. Die Zunge ist zwey Schuhe lang und rund, wie ein Aal, dunckel von Farbe, fast violbraun. Es frisset Kraut und Gras, kan seinen Kopf bis an die Aeste der Bäume erheben, von denen es die zärtesten abfrisset. Es wird in Africa bey den Trogloditen, und auch in Ethiopien gefunden.

Dieses Thier ist gantz zahm und läst wol mit sich umgehen, dashalben ist es auch ovis fera betitelt[210] worden, als ob man wolte sagen, ein wildes Thier, das so zahm ist, wie ein Schaf.

Seine Hörner und Klauen sind gut wider die schwere Noth, den Durchlauff zu stillen, und dem Gift zu widerstehen, wann sie geraspelt, gepülvert und eingenommen werden.

Es ist darum Camelopardalis genennet worden, dieweil es dem Cameele, auf lateinisch Camelus, und dem Leopard, lateinisch Pardus, nicht unähnlich sieht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 210-211.
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