[233] Carambolas.
Carambolas, Garz. Frag. Acost.
Camarix,
Bolumbac,
Carabelli,
Chamaroch.
Ist eine indianische Frucht, in Größe eines Hünereyes, etwas lang und gelblicht, gleichsam wie in vier Theil zertheilt, voller Streiffen und darzwischen befindliche leere Plätze, welche sie um so viel angenehmer machen. In der Mitten sind einige harte Samen enthalten, die haben einen sauren und lieblichen Geschmack. Diese Frucht wächst auf einem Baume, der so groß ist, als wie ein Quittenbaum, und dessen Laub den Apfelblättern gleichet, nur daß es etwas länger ist und hellgrün, dabey ein wenig bitter. Die Blüten sind klein, bestehen jedwede aus fünff Blättlein, welche weiß und etwas roth sehen, ohne Geruch, doch dem Gesichte angenehm, und von Geschmack ein wenig sauerlich, als wie der Sauerampfer.
Die Indianer gebrauchen diese Frucht sehr viel, sowol zur Speise, als auch zur Artzney. Sie wird verordnet wider die Gallenfieber, und wider die rothe Ruhr: desgleichen eingemacht und an statt des Sauerampfersyrups gegeben. Sie schmeckt sehr angenehm: erweckt den Appetit und erfrischet das Hertz. Die Einwohner der Canarischen Inseln nehmen sie unter ihre Augenwasser wider den Staar und die Nebel, die das Gesicht verderben. Die Hebammen vermischen sie mit Betel, und lassen sie die Frauen, welche nur niederkommen sind, einnehmen, damit die Nachgeburt desto geschwinder möge abgehen. Sie wird auch zu dem Gurgelwasser gebraucht.
G. Piso beschreibet den Baum, der die beste Frucht zu tragen pflegt, ein wenig anders, als wie Garzias[233] und wie Acosta: dann er spricht, eine Blätter sehen wie das Pflaumenlaub, und wären unten weißlicht, wie das Pappellaub. Seine Blüten wären wie die Blumen an dem Ginst formiret, bleichroth von Farbe. Die Frucht sey in vier Theil, durch interstitia, und Scheidewände, zertheilet, als wie etwan die Kayserkron beym Clusius, darinne wären die Samen enthalten. Bevor die Frucht recht zeitig worden, sey sie sauer und anziehend; bekäme aber einen weinsäuerlichen Geschmack, wann sie vollkommen reiff.