[246] Carvi.
Carvi, Casalpini, Pit. Tournefort.
Carum, Dod.
Careum, Fuch.
Caros, Brunf. J.B.
[246] Cuminum pratense, Carvi officinarum, C.B.
teutsch, Kümmel, Feldkümmel, Wiesenkümmel.
Ist ein Gewächs, oder ein Kraut, das einen Hauffen Stengel treibt, etwan auf anderthalben Schuh hoch, die sind viereckigt, voller Knoten, inwendig ledig, und ästig. Die Blätter, welche Paarweise, an einer Ribbe oder Stiele wachsen, sind zart zerkerbet. Auf den Spitzen stehen Umbellen oder Kronen, darauf wachsen die Blümlein, deren iedes aus fünff ungleichen Blätterlein zusammen gesetzet sind, in Liliengestalt, und sehen weiß. Diese Blümlein halten nicht lange, sondern fallen bald und machen denen nach ihnen folgenden Samkörnern Platz; und die sind länglicht, schmal und zwey und zwey, wie eine kleine Frucht, an einander gefüget, oben auf gekerbet, grau, und haben einen scharffen, etwas beissenden, würtzhaftigen Geschmack. Die Wurtzel ist lang und fleischicht, ziemlich dicke, weiß, zuweilen, iedoch selten, gelbe, und schmeckt wie Pastinacken. Dieses Kraut wächst in fettem Lande, in den Wiesen, und auch in den Gärten. Der Samen wird zur Artzney gebraucht. Der beste wird aus warmen Landen, z.E. aus Languedoc und Provence, uns zugeführt. Man soll den erwehlen, welcher frisch ist, fein völlig und grünlicht, gewürtzhaft riechet, und scharff beissend von Geschmacke ist. Er führet viel flüchtiges Saltz und Oel.
Er zertheilet, eröffnet, und treibet die Winde und Blähungen: stärcket den Magen: hilfft zur Verdauung: macht einen guten Athem, wann man ihn kauet: er ist auch gut zur Colic und zum Schwindel, vermehret die Milch bey stillenden Frauen.
Carvi kommt von Caria, so eine Landschaft in klein Asien ist, woselbst die Alten dieses Kraut gefunden.