Cerinthe

[278] Cerinthe.

Cerinthe quorundam major versicolore flore, J.B. Clus. Hist. Pit. Tournefort.

Cerinthe, seu Cynoglossum montanum majus, C.B.

frantzösisch, Melinet.

teutsch, die Wachsblume, Fleckenkraut.

Ist ein Gewächs, welches aus seiner Wurtzel vier oder fünff Stengel oder Zweige treibet, zu einen auch wol anderthalben Fuß hoch, die sind rund und voll Saft, mit einem Hauffen länglichter Blätter besetzet, welche hinten breiter als wie vorne sind und etwas rauch, von Farbe blaugrün und mit weissen Flecken gezeichnet. Zwischen dem Stengel und den Blättern heraus erheben sich ein gantzer Hauffen kleinere Zweiglein, die sind gekrümmt, wie die am Heliotropio, und so lang als sie sind, mit länglichten holen Blumen besetzet, die sehen aus, wie kleine Becherlein, von allerhand Farben, gelb, roth und purpurfarben: die Bienen finden sich fleißig darum. Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Stelle zwey Hülsen, die in zwey Fächlein abgetheilet sind, deren iedes ein Samenkörnlein beschliesset, welches so dicke ist, als wie am Orobus, ovalrund und spitzig. Die Wurtzel ist weiß. Dieses Kraut wächset im schattigten und an bergichten Orten. Es führet viel phlegma, und Oel, ein wenig Saltz.

Es hält an, erfrischet, ist gut zu den Wunden desgleichen zu Enttzündung der Augen.

Cerinthe kommt von κηρὸς cera, das Wachs, dieweil die Bienen sehr nach diesen Blumen eilen, indem sie ihnen Materie geben, daraus sie das Wachs machen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 278.
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