[283] Chaa.
Chaa seu Tcha, ist eine Gattung Thee aus Japan, oder ein Blatt, als wie der sonst gemeine Thee gestalt, allein weit kleiner, von lieblichern Geschmack und Geruch, viel grüner und in etwas gelblicht. Er wächst auf einer kleinen Staude, die etwa so starck ist, als ein Johannisbeerstrauch, der wird mit allem Fleiß in Japan gezogen und gebauet. Er wird gedörrt und zu uns übersendet.
Diesen Thee oder Chaa soll man erwehlen, wann es feine kleine Blätter sind, erst neulich überbracht, und wol getrocknet; grün von Farbe, guten Geruch und Geschmack, als wie nach Veilgen. Er muß in irdenen und wol verstopfeten Gefässen aufbehalten werden, sonst dürffte ihm ein Theil von seinem Geruch und Kraft entgehen. Unrecht wird er fleur de Thée, Theeblume, genennet. Er führet viel ziemlich starckes Oel, und Sal volatile oder essentiale.
Von diesen kleinen Blättern wird eine kleine Hand voll, oder so viel man mit drey Fingern fassen kan, in ein bedeckt Geschirr gethan, ein Pfund oder ein Nösel siedend heisses Wasser drauf gegossen, und also eine halbe Stunde, auch wol länger stehen gelassen, so giebt er eine gelbgrünlichte Tinctur, und riechet als wie Veilgen; man thut auch ein wenig Zucker drein, und trincket so warm, als man es leiden kan, auf einmahl vier oder fünff Untzen.
Das reiniget das Geblüt, lindert und stärcket die Brust, dämpfet die Dünste, macht munter und lustig, erwecket die Lebensgeister gantz gelinde, und verwehret, daß man nicht schläfrig wird.