[316] Cistus.
Cistus, frantzösisch, Ciste, teutsch, Cistenröslein, ist ein Strauch, dessen es zwey Hauptsorten giebet, ein Männlein und ein Weiblein. Das Männlein wird wiederum in einen gantzen Hauffen Sorten abgetheilet, von denen die vornehmste soll hier angeführet werden.
Sie heisset
Cistus mas, Matth. Lugd.
Cistus mas, folio rotundo hirsutissimo, C.B.
Cistus mas major folio rotundiore, J.B. Pit. Tournefort.
Deren Blätter sind bey nahe gantz rund, rauch und rauh. Die Blume bestehet aus vielen Blättern in Rosenform, die sind von Farbe roth. Auf dieselbe folget die Frucht, die ist fast rund, rauch und harte, und beschliesset in einem Hauffen Fächlein gar zarte, braune Samen. Ihre Wurtzeln sind holtzig, als wie ästig, und breiten sich weit aus.
Das Weiblein heisset
Cistus fœmina folio Salviæ, C.B.
Cistus, Cord. in Dioscor. Cæs.
Cistus fœmina Monspeliana flore alba, J.B.
Cistus fœmina, Matth. Dod. Clus. Hist.
Cistus flore albo, Rauwolff.
teutsch, Cistenröslein.
[316] Ist kleiner, dann das Männlein. Es treibet seine Aestlein bald gerade in die Höhe, bald krumm und nach der Erden zu: die Blätter sehen wie das Salbeykraut. Blüte, Frucht, Samen und Wurtzeln sind denen an dem Cistenmännlein gleich; nur ist die Blüte entweder weiß, oder gelb, wie Ockerfarbe.
Eine Art wie die andere wächst im steinigten, bevoraus in warmen Landen. Sie führen viel Oel und Sal essentiale.
Blätter und Blüten halten an und sind gut wider die rothe Ruhr.