Colocynthis

Colocynthis.
Colocynthis.

[329] Colocynthis.

Colocynthis, Dod. Ger. J.B.

Colocynthis vulgaris, Park.

Colocynthis minor, Ges. Append.

Colocynthis fructu rotundo minor, C.B.

Colocynthis fungosa & levis, Cord. Hist.

Cucurbita sylvestris fructu rotundo minor, Cæsalp.

frantzösisch, Coloquinte.

teutsch, Coloquinten.

Ist ein indianisches Gewächse, das einen Hauffen Stengel treibet, welche auf der Erde herum kriechen, rauch und rauhe sind. Die Blätter wachsen eintzeln, an ziemlich langen Stielen, stehen weit von einander, sind breit und sehr tieff eingeschnitten, rauch und rauhe, bevoraus untenher, und mit vielen weissen Tüpfeln gezeichnet. Die Blüten sind bleichgelb. Nach ihnen folget eine Frucht, in Grösse einer mittelmäßigen Pomerantze, die ist schier gantz rund, von Natur ziemlich trocken und leichte, mit einer harten gleichen Schale umgeben, von Farbe gelblicht und grünlicht, dabey gliessend. Die Indianer schälen die Schale ab, und lassen das inwendige, so das Fleisch ist, trocken werden, senden uns alsdann dasselbige zu, wie Aepfel unterschiedener Grösse, welche weiß, schwammig und leichte sind, und unerträglich bitter schmecken. Und das ist, was Colocynthis officinarum genennet wird. Darinne sind ein gantzer Hauffen Fächlein zu befinden, die sind mit Samenkörnern angefüllet, welche so dicke wie Melonenkerne, allein viel kürtzer, weit fleischiger und um ein gut Theil härter, von Farbe gelblicht und weiß. Dieses Gewächse wird an vielen Orten in Levante gezielet.

Die Coloquinten sollen erwehlet werden, welche frisch sind, feine dicke, weisse und fleischige Aepfel, die trocken und leichte, leichtlich zu zerbröckeln und über alle Massen bitter. Sie führen viel Oel, Sal volatile und essentiale.

[329] Sie purgiren sehr heftig von unten: sind gut den aller dicksten Schleim aus den weit entferneten Theilen des Leibes auszuführen. Sie werden für die fallende Sucht gebrauchet, für den Schlag, für die Schlafsucht, die Pocken, die Krätze und die Raude, für das Reissen in den Lenden, für die Flüsse. Doch werden sie niemahls allein genommen, sondern werden unter allerhand Pillen und andere dergleichen Sachen gemischet.

Colocynthis, griechisch, κοοκίνϑη, quod κοιλίαν κινῆ, alvum movet, weil die Coloquinten den Leib eröffnen. Oder aber, quod sit κύλον κυνῶν, esca canis, eine Speise für die Hunde. Denn die Coloquinte ist spottsweise eine Speise der Hunde genennet worden, von wegen ihrer gräulichen Bitterkeit.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 329-330.
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