[336] Copal.
Copal, Monardi, Lugd. Cæs. sive Pancopal, Frag. ist ein hart und gelbes, gleissendes und durchsichtiges Hartz, von dem uns zwey Gattungen übersendet werden. Die erste und schönste heist das orientalische Copal, ist aber gantz sehr rar. Es wird aus Indien und Neuspanien überbracht. Es rinnet aus dem aufgeritzten Stamme eines Baumes von nicht gar sonderlicher Höhe, dessen Blätter lang sind und ziemlich breit, vorne zugespitzt. Die Früchte gleichen unsern Gurcken, sind braun, und in denenselben befindet sich eine Art Mehl von überaus gutem Geschmack.
Dieses Hartz muß man erwehlen, wann es feine schöne goldgelbe Stücken sind, hübsch durchsichtig und leicht zu zerreiben; die leichtlich zerschmeltzen, und überm Feuer einen Geruch von sich geben, bey nahe wie Olibanum.
Es erweichet und zertheilet: äusserlich wird es fürs Hauptweh gebraucht.
Die andere Sorte rinnet von ihr selbst und ohne Schnitt aus einem grossen Baume, welcher dem schwartzen Pappelbaume nicht so gar ungleich, und häuffig auf den Bergen in den Antillen-Inseln wächset. Dieses Gummi wird an das Ufer der Flüsse, durch die Platz- und Schlagregen geführet, wann sie unten an den Stämmen dieser Bäume, von denen es herab gefallen, weg sind gelauffen. Einige nennen es wiewol es unrecht ist, Karabe, dieweil es mit derselben sich vergleichen läst.
Diese zweyte Art des Copals wird uns entweder über Nantes, oder über Rochelle zugeführt. Man muß das schönste und das reineste davon erwehlen. Doch wird es nur allein zur Verfertigung des Vernisses gebraucht.
Es zertheilet, hält an und trocknet.