Crotalaria

[367] Crotalaria.

Crotalaria Asiatica folio singulari verrucoso, floribus cæruleis, H.L.B. Raji. Hist. Pit. Tourn.

frantzösisch, Crotalaire.

[367] Ist ein fremdes Gewächs, welches einen Stengel treibet, zu anderthalben Fuß hoch, und auch bisweilen höher, der ist eckigt und knotigt, stösset einen Hauffen Zweiglein, in die Runde von sich. Die Blätter stehen an denenselben eins um das andere, nach der Länge hin, wie an der Genista, die sitzen an kurtzen Stielen, sind eines halben Fingers lang, ein Paar Nagel breit, vorne stumpf, voll Adern, obenher grün, unten weißlicht, voller Wartzen, und an dem Rande flammig. Die Blumen stehen in Form der Aehren auf den Spitzen der Aestlein, sehen als wie sonst an andern Hülsengewächsen und den Ginstblumen nicht unähnlich; von Farbe sind sie blau. Wann diese vergangen, so folgen darauf rundlichte, aufgeblasene Schoten, wie an der Ononis, die sehen schwartzlicht, sind hin und her mit einigen Härlein besetzet, und beschliessen kleine, gelbe Samenkörnlein, wie Nieren gestalt, von scharffen und unannehmlichen Geschmack. Die Wurtzel ist holtzigt und weiß, mit Zäserlein besetzt. Dieses Gewächse wächst in Asien und an vielen andern Orten in Levante mehr: es wird auch in Europa in ein und andern Gärten erzielet.

Der Samen soll purgiren.

Crotalaria kommt von κρόταλον, crepitaculum, eine Klapper, dieweil die Kinder in Indien mit den Zweigen dieses Gewächses, wann sie voll Schoten hangen, ein Geräusche zu machen pflegen, als wie mit Schellen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 367-368.
Lizenz:
Faksimiles:
367 | 368
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika