Culex

[376] Culex.

Culex, frantzösisch, Cousin, teutsch, eine Mücke.

Ist eine Art von Ungeziefer, welches wegen der Ungelegenheit, die es im Sommer pflegt zu machen, mehr als zu viel bekannt. Sein Leib ist sehr klein, geschlanck, und braun von Farbe. Seine Flügel sind viel länger, als der Leib, und machen an dem Ende gleichsam einen Schwantz, wann das Thierlein nicht flieget. Sein Kopf ist mit einem kleinen Federbusche, zwischen zwey Hörnlein ausgezieret. Es hat einen spitzigen Schnabel oder Rüssel, vermittelst dessen es seine Nahrung zu sich nimmt. Es hat sechs Füsse, nähret sich vom Thau, und dem zärtesten Wesen der Gewächse: nach Blute ist es sehr begierig: es sticht in das Fleisch, das Blut daraus zu saugen, welches es iedoch alsofort, gleichwie der Floh, hinten wieder von sich giebt, so daß dasselbige nur durch den Leib hin läufft, und sich nicht lange in demselbigen aufhält. An denjenigen Orten, dahin es gestochen hat, verursachet es jucken mit einiger Geschwulst: dafür dienet, daß man den Ort mit Wegbreitwasser wäscht. In Städten hält sich die Mücke nicht gerne auf, sondern wohnet viel lieber auf den Kräutern und Blumen. Sie flieget nach dem Lichte und den Kertzen.

Culex kommt von aculeus, ein kleiner Stachel, weil dieses Geschmeiß mit einem Stachel gewaffnet ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 376.
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