Cuminum

Cuminum.
Cuminum.

[377] Cuminum.

Cuminum, Tur. Lon. Adv.

Cuminum sativum, Brunf.

Cyminum, Ang. Cord. in Diosc.

Cuminum vulgare, Park.

Cuminum semine longiore, C. B.

Cyminum, sive Cuminum sativum, J. B.

frantzösisch, Cumin.

teutsch, Kramkümmel.

Ist eine Gattung Carvi, oder ein Kraut, das einen Stengel treibt, etwa des Fusses hoch, der sich in etliche Zweige zertheilet. Seine Blätter sind zarte zerschnitten, wie die am Fenchel, iedoch viel kleiner, und stehen Paarweise an einem Stiele. Seine Blüten wachsen als wie an andern Dolden und Kronengewächsen, oben an den Spitzen der Zweige, wie kleine Lilien, von weisser Farbe. Darauf folgen die Samen, zwey und zwey beysammen, die sind lang, tieff gestreifft, als wie des Fenchels, allein viel zärter, an beyden Enden zugespitzt, von Farbe graugelblicht oder grünlicht; eines starcken, unangenehmen Geruchs, und von Geschmack ein wenig bitter. Die Wurtzel ist dünn und etwas lang: die vergehet, wann der Samen reiff geworden. Dieses Kraut wird in der Insel Maltha, als wie bey uns das Korn gebauet: und zu uns wird der getrocknete Samen gesendet. In dem Lande wird es Anis acre, Anisum acre, scharffer Anis, auch Cumin acre, Cuminun acre, scharffer Kümmel genennet, und dadurch von dem Anise unterschieden, der gleichergestalt daselbst gebauet, und von den Malthesern Anisum dulce, Anis doux, süsser Anis, ingleichen Cumin doux, Cuminum dulce, süsser, lieblicher Kümmel, genennet wird. Dieses hat bey den Botanicis eine æquivocation zuwege gebracht, weil sie geglaubet, daß er eine Gattung Kümmel wäre, dessen Samen angenehm und süsse sey.

Den Samen des Kramkümmels soll man erwehlen, der frisch ist, fein völlig und rein, gantz und grünlicht, von starcken und unangenehmen Geruch. Er führet viel ziemlich kräftiges Oel, Sal essentiale und volatile.

Er zertheilet, macht zeitig, verdünnet, treibet die Blehungen: er treibt auch den Urin und der Weiber[377] monatliche Reinigung. Die Holländer mengen ihn unter ihre Käse.

Die Tauben werden durch den Geruch dieses Kümmels herbey gelockt, dann sie ihn sehr gerne mögen. Sie vermengen das Pulver davon mit Erde und Spicöl, bereiten daraus einen Teig, und legen denselben in die Schläge, darein sie kommen sollen.

Cuminum vel Cyminum kommt vom Hebräischen und Griechischen κύμινον, das heist Kümmel.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 377-378.
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