Cyperus

Cyperus rotund.
Cyperus rotund.

[388] Cyperus.

Cyperus, frantzösisch, Souchet, teutsch, wilder Galgant, ist ein Gewächs, dessen es allerhand Sorten giebet: ich aber will nur zwey von denenselbigen beschreiben, welche am meisten zu der Artzney gebrauchet werden.

Die erste wird genannt

Cyperus, Trag. Lob.

Cyperus rotundus vulgaris, C.B. Pit. Tournef.

Cyperus alter radice olivari, Cæs.

Juncus angulosus & triangularis, Plinio.

frantzösisch, Souchet rond.

teutsch, runder wilder Galgant.

Dessen Blätter sind lang und schmal. Die Stengel sind dreckigt und hart. Sie bringen auf ihren Spitzen Köpfe, oder schupigte Büsche, daraus die Blüten, aus Staminibus und Fäslein bestehend, zu befinden seyn. Wann diese Blüten vergangen,[388] so findet man unter einer iedweden Schupe an den Köpfen, ein dreyeckigtes, hart- und schwartzes Korn. Die Wurtzel ist so dick, wie eine Olive, länglicht, grau und von schwachen, doch annehmlichen Geruch, eines anziehenden Geschmacks.

Die andere Sorte heist

Cyperus longus, Ger. Raji Hist.

Cyperus longus odoratus, Park.

Cyperus panicula sparsa speciosa, J. B.

Cyperida, Plinio.

Cyperus odoratus longus, sive Cyperus officinarum, C.B. Pit. Tournefort.

Cyperus Romanus sive longus, Cord. in Diosc.

frantzösisch, Souchet long.

teutsch, langer wilder Galgant.

Dieser treibet einen Hauffen Blätter, die den Schilff- oder Rohrblättern nicht unähnlich sehen, auch auf einige Weise als wie die am Lauch; sind aber viel länger, viel geschlancker, und viel härter, die unterste Seite ist erhaben und scharff. Sein Stengel wird auf zwey Schuhe hoch, ist gerade und ohne Knoten, dreyeckigt und steckt voll weisses Marck, trägt auf den Spitzen breite und röthlichte Büschel, daran die Blüten, welche aus Staminibus und Fäslein bestehen, befindlich sind, desgleichen die dreyeckigten Samenkörner, wie an der vorigen. Seine Wurtzel ist lang, so dicke als wie eine Schwanenfeder, knotigt und kriecht herum, läst sich beugen und schwerlich brechen; ist mit Zasern besetzet, sichet aussenher dunckel, inwendig graulicht, und hat einen lieblichen, würtzhaftigen Geruch.

Beyde Arten wachsen im Moraste, langs an den Bächen und Gräben. Ihre Wurtzeln werden zu den Artzneymitteln genommen: die werden uns getrocknet, von Estampes und mehr andern Orten um Paris herum, gebracht.

Man soll sie auslesen, wann sie fein dick und frisch sind, fein völlig und einigen Geruch haben. Sie führen viel Oel und Sal essentiale.

Sie stärcken den Magen, treiben den Harn und der Weiber Reinigung: sie widerstehen dem Gifte und verjagen die Winde.

Die lange wilde Galgantwurtzel wird insonderheit zu den Pomaden und andern Räucherwerck genommen.

Cyperus, griechisch κύπειρος kommt von κύπαρος, pixidula, ein kleines Büchslein, oder ein kleines Geschirr: dieweil die Wurtzeln an einigen Sorten des Cyperus, als wie eine kleine Büchse oder wie eine kleine Urne, oder wie ein kleines Schälgen sehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 388-389.
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