[417] Echinus Terrestris.
Echinus terrestris, Hermol. Jonst.
Acanthio terrestris, Galen.
Herix.
Hericius, Plinii.
frantzösisch, Herisson.
teutsch, ein Igel.
Ist ein Thier, das auf dem Lande lebt, und so groß ist als wie ein Caninchen, gelblicht von Farbe, und über und über voller Stacheln und Spitzen, so ihn zu seinem Schutze dienen. Es giebet seiner zwey Hauptgeschlechte, eine, dessen Schnautze wie eines Hundes Schnautze siehet, die andere hat einen Saurüssel. Seine Füsse haben fünff Zehen, mit langen und spitzigen, holen Nägeln besetzt. Es hält sich gemeiniglich[417] unter der Erde, und im Verborgenen auf, z.E. in den Baumhölen, unter den alten Sturtzeln, in Hölen und Löchern, und gehet nur bey Nachte aus. Es nähret sich mit Ratten und Mäusen, mit Eicheln, Birnen und Trauben, nach welchen letzteren es sehr begierig ist; deshalben wird es bisweilen bey der Nacht in den Weinbergen angetroffen. Wann es eine Furcht ankommt, so verstecket es den Kopf und die Füsse, und rollet sich zusammen als wie eine Kugel. Sein Weiblein hat Zitzen. Es führet viel flüchtiges Saltz und Oel: sein Fleisch hat einen guten Geschmack.
Es soll gut seyn den Harn zutreiben, und den Leib zu erleichtern, wann es gegessen oder abgekocht gebraucht wird.
Seine Leber getrocknet und zu Pulver gestossen, ist gut zu den Gebrechen der Nieren, wann einer geschwollen und getunsen ist, zur Wassersucht, zum Zucken in den Gliedern, wider die schwere Noth und Catarrhen. Auf einmahl kan ein Scrupel bis auf ein halb Quintlein davon eingenommen werden.
Der Magen, getrocknet und pulverisiret, ist gut wider die Colic, von Blähungen entstanden, wann eben so viel davon genommen wird.
Das Fett soll zu den Brüchen dienen, wann es darauf gestrichen wird.
Echinos kommt von ἴχειν seu συνέχειν ἑαυτὸν, weil dieses Thier sich gantz zusammen zeucht, wann man es hudelt, oder sonst zu fürchten macht.