Equisetum

[430] Equisetum.

Equisetum. Cauda equina. Herba equina.

frantzösisch, Prêle oder Queue de cheval.

teutsch, Schaftheu, Schachtelhalm, Katzenwedel, Katzenschwantz, Kannenkraut, Roßschwantz.

Ist ein Kraut, daß einem Pferdeschwantze nicht unähnlich siehet: es giebet dessen zweyerley Gattungen.

Die eine wird genannt

Equisetum majus aquaticum, J.B. Pit. Tournefort.

Equisetum majus palustre, Park.

Equisetum palustre longioribus setis, C. B.

Equisetum majus, Ger. Raji Hist.

Hippuris major, Brunf. Dod.

Hipposeta, Arnod. Novan.

Die treibet Stengel von anderthalben bis auf zwey Schuhe hoch; dieselbigen sind rund und rauch, hol, bestehen aus vielen Röhrlein, deren immer eines in das andere gestecket ist, und in gemessener Weite Knoten geben, aus denen Blätter entspriessen, die aus vielen Röhrlein bestehen, welche Gliederweise und mit den Enden zusammen gestossen sind. Die Spitzen sehen an den Enden aus wie Spargel, oder als wie eine Seule, die in der Mitten dicke ist, und von einer grossen Menge kleiner Blumen, oder röthlicht und in etwas weisser Fäslein formiret werden. Diese Blüten lassen keine Samen hinter sich; sondern die Samen wachsen auf denenjenigen Schaften, die keine Blüten getragen, und sind rauche, schwartze Körner. Die Wurtzeln bestehen aus einer grossen Anzahl langer und dünner, zarter und[430] schwärtzlichter Fasen. Dieses Kraut wächst in den Wiesen, in Sümpfen und längs an den Bächen.

Die andere heist

Equisetum minus terrestre, J.B. Pit. Tournef.

Hippuris minor, Lob.

Equisetum arvense longioribus setis, C.B. Park. Raji Hist.

Equisetum segetale, Ger.

Die ist von voriger darinne unterschieden, daß ihre Blätter und Wadel viel länger, geschlancker und viel schlaffer sind. Sie wächst an sandigen Orten, doch findet man sie auch, woselbst es feuchte ist. Von Natur ist sie trocken.

Alle beyde Arten führen ein wenig Sal essentiale und Oel. Zur Artzney wird die letztere weit eher dann die erstere genommen.

Das Schafthen reiniget, hält an und heilet, ist zu den Wunden gut, wie auch zu Blutstürtzungen, zum Durchlauff; wann es abgesotten gebrauchet wird.

Equisetum ist von den lateinischen Worten equus, ein Pferd, ein Roß, und seta, eine Borste zusammen gesetzet, als ob es heissen solte Pferdehaar, dann die Zweige und die Blätter des Schafthalms sehen als wie Pferdehaare aus.

Hippuris kommt von ἵππος, equus, ein Roß, und ούρα, cauda, der Schwantz, als ob man sprechen wolte, Roßschwantz.

Hipposeta, kommt von ἵππος, equus, ein Pferd, und seta, Haar oder Borsten, als ob man sagen wolte, Roßhaar.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 430-431.
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