[468] Fraxinella.
Fraxinella, Clus. Hist. Dod. Ger. Pit. Tournefort.
Fraxinella officinis Dictamnus, J.B. Raji Hist.
Dictamnus albus, vulgo Fraxinella, C. B.
Dictamnum album, nonnullis pumila Fraxinus, Matth. Lac.
Dictamnus putatus, Brunf.
frantzösisch, Fraxinelle.
teutsch, gemeiner/ oder weisser Diptam.
Ist ein Gewächs, dessen Stengel ohngefehr zwey Fuß hoch werden, sind rund, rauch und röthlicht, mit Marck angefüllt, und mit Blättern besetzet, die dem Eschenlaube nicht unähnlich sind, iedoch viel kleiner, stehen Paarweise an einem Stiele, an dessen Ende vorne nur ein eintzeln Blatt befindlich ist. Die Blüten wachsen auf den Spitzen der Zweige, sind schön und groß, stehen daran gleich als wie Aehren, und sind fünffblätterich, weiß und etwas purpurfarbig, und mit viel duncklen purpurfarbigen Streiffen gezeichnet, dabey sich auch noch acht bis zehen krumme purpurfarbige Fäslein oder Stamina befinden; und haben einen starcken Geruch.
Wann die Blume vergangen ist, so erscheinet eine Frucht, die bestehet aus vielen Scheiden oder Hülsen, welche die Samen beschliessen, die etwas dicker sind als das Milium Solis, ovalrund, an dem einen Ende spitzig, schwartz und gläntzend. Die Wurtzeln sind lang, ein wenig dicker, als der kleine Finger, weiß, von ziemlich starcken Geruch, und etwas bitter von Geschmack. Dieses Gewächse wächst in warmen Ländern, in den Forsten in Languedoc, Provence, auch in Italien. Die Wurtzel wird zur Artzney gebraucht, und aufgedörrt uns zugesendet.
Man soll diejenige erwehlen, welche frisch und dicke ist, fein völlig, durchaus weiß und wol gereinigt. Das ist es, was wir weissen Diptam, Dictamne blanc und Diptamwurtzel, racine de Dictam, zu nennen pflegen: man möchte aber Diptam schreiben und sprechen, damit sie dergestalt vom Cretischen[468] Diptan, Dictam de Crete, unterschieden werden könte. Sie führet viel Oel und Sal essentiale.
Sie stärcket das Hertz und dienet wider den Gift, stärcket auch das Gehirne samt dem Magen: sie eröffnet und tödtet die Würmer: sie ist gut wider das schwere Gebrechen, und wider die Pest.
Fraxinella, kommt von fraxinus, Eschenbaum, dieweil die Blätter dieses Krautes dem eschern Laube ziemlich ähnlich sehen.