[498] Gossampinus.
Gossampinus, Plinii.
Arbor lanigera, P. Gison.
teutsch, Baumwollenbaum.
Ist ein Indianischer Baum, der oft so hoch als eine Fichte wächst. Sein Stamm ist grüne, die Zweige breiten sich weit aus, sind gerade und stehen ordentlich, einer gegen dem andern über. Seine Blätter sind sehr tieff eingeschnitten, und haben eine lebendige, grüne Farbe. Die Blüten sind roth, nach denen Früchten folgen, wie länglichte Röhrlein formiret: wann die sind reiff geworden, so bringen sie eine Gattung Wolle und schwartzen Samen, als wie Pfeffer. Diese Wolle läst sich weder kardätschen, noch auch spinnen, weil ihre Fäden allzukurz: sie wird aber in Indien zum Ausstopfen der Betten gebrauchet, wie wir es mit den Pflaumenfedern machen. Darzu ist sie vortrefflich tauglich, dieweil sie gar nicht veste auf einander fällt, sehr weich und überaus leichte ist. Dagegen muß man sich sehr wol vorsehen, damit kein Füncklein Feuer drein gerathe: dann sie entzündet sich sehr leichtlich, und würde ehender verzehret seyn, bevor man könte zu dem löschen kommen.
Diese Wolle ermuntert die Lebensgeister zur Bewegung, erweckt desgleichen die Wärme in den Gliedern: sie dienet zur Lähmung und den Magen zu erwärmen, wann sie darauf geleget wird.
Gossampinus kommt von γοσσίπιον, Baumwolle, und Pinus, eine Fichte, als ob man sagen wolte, eine Fichte, welche Baumwolle trägt: dann, dieser Baum vergleichet sich etwas mit der Fichte, und träget Baumwolle.