Helleborine

[524] Helleborine.

Helleborine, Dod. Ger. Raji Hist.

Helleborine montana lætifolia, C.B. Pit. Tournef.

Helleborine Dodonæi, J.B.

Epipactis, sive Elleborine, Cam. Ep.

Damasconium calliphyllon, Cam. Ep.

frantzösisch, Elleborine.

teutsch, Frauen Stuhl, wilde Nieserwurtz.

Ist ein Kraut, das einen oder mehr anderthalben Fuß hohe Stengel treibet, die sind rund, und ohne Zweige; sehen, als ob sie mit Mehle bestreuet wären. Seine Blätter sehen als wie die an der weissen Niesewurtzel, sind aber um ein gutes kleiner, ohne Stiel, voll Adern und bitter von Geschmack. Die Blüten sitzen an den Stengeln und zieren dieselbigen von der Mitten an bis in die Spitze hinauf, und stehen weit von einander, wechselweise dran. Jedwede bestehet aus sechs ungleichen, weissen und goldfarbigen Blättern: wann dann dieselbigen vergangen, so wird ihr Kelch zu einer Frucht, die bald wie eine dreyseitige Laterne siehet. Sie beschleust gar dünne Samen, den Sägespänen nicht ungleich: die Wurtzel bestehet aus einem Hauffen weisser und bitter schmeckender Zasern. Es wächst an bergichten und schattigen Orten: führet viel Oel und Sal essentiale.

Es reiniget und dienet zu den Wunden.

Helleborine ist das deminutivum von Helleborus, und dem Gewächse dieser Name um deswillen mitgetheilet worden, weil es das Ansehen hat, als ob desselben Blätter von den Blättern der weissen Niesewurtzel sonst gar nicht unterschieden wären, als daß sie kleiner.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 524.
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