[569] Janipaba.
Janipaba, Pison. Genipa, G. Marcgravii, ist einer von den allergrösten Bäumen in Brasilien, dem Buchsbaum gleich. Seine Rinde ist grau oder weiß, das Holtz voll Marck und brüchig. Die Zweige sind mit Blättern besetzet, welche einen bis anderthalben Fuß lang sind, und als wie eine Rindszunge sehen, von Farbe gleissendgrün. Seine Blüte ist klein, fast wie Narcissen, weiß mit gelben Flecken innewendig, und riechet als wie Nelcken. Die Frucht ist noch viel dicker weder eine Pomerantze, rund und mit einer zarten und aschgrauen Schale überzogen. Ihr Fleisch ist dicht und vest, gelblicht und schleimig, mit sauern Saft erfüllt, von lieblichen Geruch. Mitten in dieser Frucht ist eine Höle zu befinden, die steckt voll breiter, schier ovaler, derb zusammengedruckter Samen, die mit einem weichen Marck umgeben sind. Wann sie reiff, wird sie so weich und teig, wie eine Mispel, und ist alsdann gut zu geniessen.
Sie wird anhaltend und zum Durchfall gut geachtet: sie stillet das Brennen im Munde und im Magen. Auch brauchen sie die Frucht, bevor sie noch ist zeitig worden, zu Umschlägen und zu Salben für böse giftige Geschwüre.
Aus dieser Frucht wird eine Gattung Wein gepresset, oder ein Saft, dem Weine gleich; der, wann er annoch frisch, anhaltend und erfrischend wird gehalten: hebt man ihn aber auf, so verliehrt er diese seine Kraft zum Theil, und wird dann hitzig.
Die Indianer pressen überdiß aus der Schale der annoch unzeitigen Frucht und aus des Baumes Aesten einen Saft, der anfangs als wie Wasser klar und lauter ist, wird aber hernach gar sehr schwartz: mit demselbigen färben sie ihren gantzen Leib, wann sie zu Felde ziehen wollen, damit sie ihren Feinden desto erschröcklicher und furchterlicher vorkommen mögen. Es kan auch damit Papier und allerley Zeuge gefärbet werden, und mag auch durch nichts anders wieder ausgebracht werden, bis daß es um den achten oder neunten Tag von selbst ausgeht.
Janipaba ist eine Gattung Genipa, davon an gehörigem Orte gehandelt worden.