Lithophyton

Lithophyton.
Lithophyton.

[656] Lithophyton.

Lithophyton marinum albicans, Gesn. Pit. Tournefort.

Corallina alba, Lob. Tab.

Corallina frutico sarecta alba, C.B.

Corallium album, Lugd.

Juncus petrosus, Ang.

Quercus marina, Theoph. Clus. Hisp. & Epot.

Muscus marinus fruticosus.

Ist ein zur Helffte versteintes Gewächse, oder, das weder Stein, noch Holtz ist, und den Corallen an Gestalt gleich kommt. Es siehet aus als wie ein Sträuchlein, das sich in viel Zweiglein hat zertheilet: bringt weder Laub, noch Blüte oder Frucht, oder Samen, daß mans mercken könte. Sein Stamm und seine Zweige sind sehr hart, insgemeine schwartz oder braun, und gleissend, mit einer tartarischen Kruste oder Rinde überzogen, die bald weiß, bald aschenfarbig, auch bald röthlicht ist. Dieses Gewächse hanget in der See an den Klippen, und findet sich in unterschiedner Grösse. Es vergleichet sich gemeiniglich mit einer Hand, wann man die Finger recht wol ausgestreckt hat: allein, es giebet ihrer auch, die gar viel breiter. Allem Ansehen nach, entstehet diese Kruste, mit der es überzogen ist, vom Schlamme, den die Meereswogen drauf geführt.

Dieses Seegewächses giebt es sehr viel Arten, die durch die Grösse und die Härte, durch die Farbe und[656] durch die Gestalt von andern unterschieden werden. Alle mit einander stincken wie verbrenntes Horn, wann sie in eine Glut geleget werden. Wann es destilliret und sublimiret wird, so giebt es sehr viel Oel und Sal volatile; welches durchaus dem Hirschhornsaltze ähnlich siehet: es giebet auch dieses Seegewächse eine viel grössere Menge flüchtig Saltz, als wie das Cornu Cervi, wann man sie gegen einander halten will.

Dieses Gewächse hält an, stopfet den Durchlauff, wann es zerstossen eingenommen wird. Die dosis ist ein halbes Quintlein bis auf ein gantzes.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 656-657.
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