Melica

[715] Melica.

Melica, sive Sorghum, Dod. Park.

Sorgum seu Milium Indicum, Raji Hist.

Sorghum, Ger.

Milium arundinaceum subrotundo semine, Sorgo nominatum, C.B. Pit. Tournef.

Panicum Indicum, Gesn. Hort.

frantzösisch, Blé barbu.

teutsch, Indianischer Hirse.

Ist eine Gattung Hirse, oder ein Gewächs, das gar viel Stengel oder Rohre treibt, die wie das Schilffrohr sehen, acht bis neun Fuß hoch werden, starck und knotig sind, mit weissem Marck erfüllet.[715] Die Blätter sind länger als ein Fuß, und drey oder vier Finger breit, als wie die an dem Schilffe. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, wie Bündel oder Büschel, viel dicker als wie die an dem gemeinen Hirse, und etwan eines Schuhes lang. Eine iedwede Blume bestehet aus einem Hauffen Fäslein, welche mitten aus einem zweyblätterigen Kelche heraus kommen. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen darauf Samen, die schier gantz oder ovalrund, noch eins so dick, wie die gemeinen Hirsekörner, bald gelbe oder bräunlicht, bald schwartz. Die Wurtzel bestehet aus dicken, starcken Zasern. Dieses Gewächse wird in fett und feuchten Lande gebauet, insonderheit in warmen Landen, wie in Italien und Spanien.

Es giebt noch eine Gattung Melica, die wird genennet

Dora, Rauvvolfio.

Sorghi album, Milium Indicum, Dora, J. B.

Sorgo simile granum, Hareomen Arabum, Bellonio.

Milium arundinaceum plano alboque semine, C.B. Raji Hist.

Milium Æthiopicum, Portæ.

Die ist von vorhergehender nur darinn unterschieden, daß ihre Körner bräunlicht sind, so dicke, als wie die am Orobus, und trefflich weiß.

Die Samen dieser Gewächse werden zum Futter für das Gevögel gebraucht: es wird auch Brod daraus gebacken, allein es ist gar bröcklicht und giebet schlechte Nahrung. Sie reinigen und öffnen.

Das Marck aus ihren Stengeln soll zu den Kröpfen dienlich seyn: es wird mit Schwamm vermischet, und mit einander zu Asche gebrannt, die wird gesammlet, mit gestossenem Pfeffer vermischet, und dieses Pulver bey abnehmenden Monde eingegeben.

Melica kommt von μέλι, mel, Honig, dieweil die Bienen Honig aus diesem Gewächse ziehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 715-716.
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