Mucuna

[747] Mucuna.

Mucuna phaseolus, G. Pison.

Mucuna Brasiliensis, Marcgrav.

Phaseolus siliqua deurente.

Phaseolus siliquis latis hispidis & rugosis, fructu nigro, Plumerii.

frantzösisch, Pois â faire grater.

teutsch, brennende Bone.

Ist eine Gattung Bonen aus America, oder ein Gewächs, das Rancken treibet, und bis auf die allerhöchsten Zweige an den Bäumen hinan kreucht, und um dieselbigen sich windet. Sein Stamm ist dick, zähe, und lässet sich gerne beugen: die Blätter sind so groß und haben eben die Gestalt wie unsere Bonenblätter, sind aber etwas dicker und adrichter, dunckelgrün oben, weiß unten und rauch, wie Wolle, so linde als wie Seide anzufühlen. Seine Blüten wachsen gantz oben; bestehen iede aus fünff gelben Blättern, welche als wie Schotenschalen sehen, und ausgebreitet sind; in deren Mitten erheben sich ein Hauffen bleiche Fäslein, ohne Geruch, iedwedes führet auf der Spitze ein braunes Hütlein. Auf diese Blüten, wann sie sind vergangen, folgen lange, runtzlichte Schoten, die sind anfangs braunroth, werden aber schwartz, wann sie zeitigen, mit sehr zarten, leichten Haaren bedecket, die iedoch gar sehr spitzig und durchtringend sind, leichtlich auf der Haut hangen bleiben, sobald als man sie nur anrühret, oder ihnen sonst zu nahe kommt, da sie dann Röthe auf derselben und beschwerliches jucken zu verursachen pflegen, ie tieffer sie nehmlich eingegangen, und die Röthe starck ist. Inwendig ist die Schote weiß und gläntzend: sie enthält zwey oder drey Stück Samen oder Bonen, die so dicke sind als wie die Erbsen, rund und etwas platt, mit einer dünnen, iedoch gar harten,[747] schwartz und gleissenden Schale überzogen: das Fleisch daran oder der Kern inwendig ist dichte, weiß und ungeschmack, wiewol ihn dannoch einige zu essen pflegen.

Die Blätter dieses Gewächses werden von den Indianern zum schwartzfärben gebrauchet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 747-748.
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