Nardus Celtica

Nardus Celtica.
Nardus Celtica.

[773] Nardus Celtica.

Nardus Celtica,

Saliunca,

Spica Celtica,

frantzösisch, Nard Celtique.

teutsch, Celtischer Narden.

Ist eine kleine, knotig und schupigte, gelblichte Wurtzel, die gar würtzhaftig reucht, sieht einiger massen wie eine Aehre aus, daher ihr auch der Name ist gegeben worden. Sie treibet zarte und ziemlich lange Fäden oder Stiele, auf denen länglichte Blätter stehen, welche unten schmal sind, in der Mitten breit, und vorne fast gantz spitzig, gelblicht von Farbe. Zwischen diesen Stielen entspriesset ein kleiner Stengel, etwan des halben Fusses hoch, der träget oben auf der Spitze einen Hauffen Blüten, die wie ein Stern gespaltet sind und gelb, in etwas röthlicht sehen. Dieses Kraut wächst auf den Alpen und Tyrolischen Gebürge, wie auch an vielen andern Orten mehr. Das gantze Gewächse wird getrocknet und in kleinen Büschlein verführet.

[773] Man soll den Celtischen Narden erwehlen, welcher fein völlig und frisch ist, gut riechet und gelblich siehet: was vom Kraute noch dran ist, muß man davon wegthun: dann die beste Kraft steckt vornehmlich in der Wurtzel. Er führet viel Saltz und Oel.

Er eröffnet trefflich, dient wider den Gift und die Blähungen zu vertreiben.

Saliunca soll soviel bedeuten als Salix humilis, eine niedrige Weide.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 773-774.
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