Ornithopodium

[817] Ornithopodium.

Ornithopodium, Dod.

Ornithopodium flore flavescente, J.B.

Ornithopodium majus, C.B. Pit. Tournef.

Polygala, Ges. Hort.

frantzösisch, Pied d'oiseau.

teutsch, Vogelklauen.

Ist ein Kraut, welches einen Hauffen kleine, zarte, schwache und ästige Stengel treibet, die schier gantz auf dem Boden liegen, rund und rauch sind. Die Blüten sind viel kleiner und viel zärter, dann die an den Linsen, stehen langs an einer Ribbe oder Stiele hinaus, gegen einander über. Die Blüten, welche klein, sehen wie an den Hülsenfrüchten, sitzen viele bey einander zu oberst an den Zweigen, auf kurtzen Stielen, und sehen gelbe: ihr Kelch ist ein ausgezacktes Hörnlein. Wann diese Blüten vergangen sind, so kommen Schoten dran zum Vorschein, die sind krumm, als wie die Sicheln, und bestehen eine jede aus viel Stücken, die mit den Enden zusammen gehencket sind. Dieser Schoten wachsen zwey und zwey beysammen, und sehen fast als wie die Vogelklauen, und in jedem Stück befindet sich ein dünnes, schier gantz rundes Samenkorn, den Steckrübensamen nicht unähnlich. Die Wurtzel ist klein und weiß. Dieses Kraut wächst auf dem Felde, in den Thälern, an trocknen, ungebauten Orten: es führet viel Saltz und Oel.

Es eröffnet, ist gut den Nieren- und Blasenstein zu malmen und zu treiben: es wird auch äusserlich zu den Brüchen gebraucht.

Ornithopodium kommt von ὄρνις, avis, Vogel, und ϖοῦς, pes, Fuß, als ob man sprechen wolte, Vogelfuß, Vogelklaue: dieweil die Schoten dieses Krautes also sehen und beysammen stehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 817.
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