Osteocolla

[822] Osteocolla.

Osteocolla,

Ostiocolla,

Osteites,

Stelechites,

Morochtus,

Holosteus,

Osteolithus,

Lapis sabulosus,

Lapis ossifragus.

frantzösisch, Osteocole oder Pierre des rompus.

teutsch, Bruchstein, Beinbruchstein.

Ist ein sandiger und holer Stein, aschengrau oder blaulicht von Farbe, hat die Gestalt eines Beines von unterschiedner Stärcke, wie dann gefunden werden, die so starck sind wie ein Arm. Wir bekommen zweyerley Gattung davon zu sehen; die eine ist rund, ungleich oder höckerig, sandig und schwer, die andere ist viel dichter oder nicht so höckrig und leicht; sie hänget sich an die Zunge an, als wie der Bimsstein thut. Beyde Arten werden an vielen Orten in Teutschland gefunden, z.E. in der Pfaltz, in Sachsen und nicht weit von Speyer: sie wachsen in sandigen Orten.

Sie dienen, in kurtzer Zeit, zerbrochene Beine zusammen zu heilen und in ihren vorigen Stand zu stellen, wann sie auf die Brüche geleget und eingenommen werden: auf einmahl wird ein halber Scrupel bis auf zwey gantze eingegeben.

[822] Osteocolla kommt von os und colla, als ob es heissen solte, Beinleim.

Lapis ossifragus kommt von os und frangere, als ob man wolte sprechen, ein Stein, der gut ist zu den Brüchen der Beine.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 822-823.
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