Pacoceroca

[828] Pacoceroca.

Pacoçeroca, Marcgrav. C. Pison.

Ist ein Gewächs aus Martinigo und Brasilien, welches wie der Cannacorus oder die Canna Indiea, davon an ihrem Orte gehandelt worden, siehet, auch solche Blätter hat, und wird zu sechs bis sieben Schuhen hoch. Der Hauptstengel ist gerade, schwammig und grün: er bringet keine Blüten, sondern aus der Wurtzel, ja auch selbst aus desselben Stengels Seiten, entspriessen zwey bis drey kleinere Stengel, etwan zu anderthalben Schuhen hoch, die sind des kleinen Fingers dick, und mit rothen Blüten besetzet, welche schier wie die am Indianischen Blumenrohr aussehen. Aus dem Kelche einer ieden Blume wird, wann sie abgefallen ist, eine Frucht, so groß wie eine Pflaume, die ist länglicht und dreyeckigt, voller fasig und saftiges, safrangelbes Fleisch, welches lieblich riechet, als wie Wein, und beschliesset einen Hauffen dreyeckigter, gelblichter Samen, die auf einem Klumpen beysammen sitzen, und ieder einen kleinen weissen Kern in sich enthält. Die Wurtzel ist knotig. Der Saft aus der Frucht von diesem Gewächse giebt eine trefflich schöne rothe Farbe, welche durch keinerley waschen auszubringen ist: wird ein wenig Citronensaft damit vermischt, so giebt es eine schöne veilgenbraune Farbe.

[828] Die Wurtzel färbet gar schön gelb, wann sie mit Wasser abgesotten wird. Wann das gantze Gewächse, bevor die Frucht recht zeitig worden, zerstossen wird, so riechet es wie Ingber. Die Indianer brauchen es zu ihren Bädern.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 828-829.
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