[861] Petroselinum.
Petroselinum, Brunf. Trag.
Petroselinum vulgare, Park.
Apium hortense multis, quod vulgo Petroselinum, palatogratum, J.B.
Apium hortense, Ger. Raji Hist.
Apium hortense, seu Petroselinum vulgo, C.B. Pit. Tournef.
Selinum seu Apium, Theophr.
[861] frantzösisch/ Persil.
teutsch/ Petersilie.
Ist ein Kraut/ das drey bis vier Fuß hohe Stengel treibet/ die sind des Daumens dick/ rund und streiffig/ knotig/ hol und ästig. Seine Blätter bestehen aus andern zerkerbten Blättern/ welche grün sehen/ und auf langen Stielen sitzen. Die Blüten wachsen auf den Spitzen/ wie Dolden oder Kronen/ und eine iede bestehet aus fünff bleichen Blätterlein/ in Rösleinform. Wann dieselbigen vergangen sind/ so folgen die Samen/ deren zwey und zwey zusammen hangen/ und sind streiffig/ grau/ auf dem Rücken oder oben/ und schmecken ein wenig scharff. Die Wurtzel ist lang/ des Daumens dick/ weißlich und gut zu essen. Dieses Gewächse wird in den Küchengärten/ in feuchtem Lande gebauet: es führet ein so durchtringend Saltz bey sich/ welches das Glas zerfrist dann/ wann man die Trinckgläser und auch andere Gläser/ in solchem Wasser ausspühlet/ darinnen Petersilien gewaschen worden/ oder etwas von dem Kraute geblieben ist/ und man verfähret nur ein wenig gar zu harte/ wann man sie reine macht/ so brechen sie in Stücken.
Die Petersilie und alle ihre Theile eröffnen starck. Sie zermalmet den Stein in den Nieren und in der Blase: sie hebt die Verstopfungen dient zu den Wunden und zertheilet: treibet die Winde und vertreibet die Milch der Weiber, wañ sie zerstossen und auf den Busen geleget wird. Sie ist auch gut die Mastkörner zu zertheilen und zu mildern/ wann sie zerstossen/ warm gemachet und der Dampf daran gelassen wird.
Petroselinum kommt von πέτρα, petra, Stein/ und σέλινον, Apium, Eppich/ dieweil die Petersilie eine Gattung des Eppichs ist/ welcher zu zermalmung des Nierensteines gut erachtet wird.