Poterivm

[913] Poterivm.

Poterium, Matth. Cast. Lugd.

Tragacantha altera, Poterium forte Clusio, J.B. Pit. Tournef. Raj. Histor.

Tragacantha Granatensis foliis incanis deciduis, flore albo, Moris.

Tragacanthæ affinis lanuginosa, sive Poterium, C. Bauh. Spina hirci minor, Ger.

Tragacantha alba minor, Poterion forte Dioscoridis, Park.

frantzösisch, Barbe-Renard.

teutsch, kleiner Bocksdorn.

Ist ein kleiner Strauch oder Staude, so demjenigen Gewächse nicht unähnlich siehet, daraus der Tragant fleust, und ist eine Gattung desselbigen. Er treibet einen Hauffen Zweige, die etwan eines Schuhes lang sind, lassen sich gerne beugen, sind schlanck, breiten sich weit aus, sehen weißlicht und sind wollicht oder rauch, wann sie noch zarte sind, mit vielen langen, weißlichten Stacheln besetzet. Die Blätter sind sehr klein, rund, weiß und wollig, wachsen paar und paar an einem Stiele, daran vorn am Ende eine stachlichte Spitze ist. Die Blüten sehen wie die an den Hülsen-Früchten aus, und sind weiß, eine jede stehet in ihrem Kelche, der wie ein ausgezacktes Hörnlein formiret ist. Wann die Blüte vergangen, so folget eine Schote, die ist nach der Länge in zwey Fächlein getheilet, mit einigen Samen angefüllet, die insgemein wie kleine Nieren sehen. Die Wurtzel ist lang, hat Seitenwurtzeln, läst sich beugen, wie man will, ist mit einer schwartzen Schale überzogen: inwendig ist sie weiß, schwammig, hartzig und süßlicht von Geschmack. Dieses Gewächse wächst in Candien, an bergichten und ungebauten, dörr- und trocknen Orten.

Die Wurtzel dienet zum heilen und zum heften. Sie wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 913.
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