Quinquefolium

[936] Quinquefolium.

Quinquefolium, Matth. Ang.

Quinquefolium vulgare, Ger.

Quinquefolium majos repens, C.B. Pit. Tournef.

Pentaphyllum vulgatissimum, Park. Raji Hist.

Penthaphyllum quinquefolium vulgare repens, J. B.

frantzösisch, Quintefeuille.

teutsch, Fünfffingerkraut.

Ist ein Kraut, das, als wie das Erdbeerenkraut,[936] einen Hauffen Stengel treibet, auf anderthalben Schuh lang, die sind rund und schwanck, rauch und knotig, und kriechen überall herum. Die Blätter sind länglicht, am Rande ausgekerbt, rauch und stehen ihrer fünff gemeiniglich, wie eine offne Hand, auf einem Stiele. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen seiner Stengel: jedwede bestehet aus fünff gelben Blätterlein, in Rosenform, die aber nicht gar lange dauren. Ihnen folget eine Frucht, die ist fast rund, bestehet aus einem Hauffen Samen, die als ein Knöpflein dichte bey einander stehen, und von dem Blumenkelch umhüllet werden. Die Wurtzel ist lang, des kleinen Fingers dick, auswendig schwärtzlicht, inwendig roth, eines anziehenden Geschmacks. Es wächset auf dem Felde, wo es sandig und steinig ist, an dem Wasser. Die Wurtzel wird zur Artzney gebraucht, und ihr die erste schwärtzlichte und dünne Schale abgezogen; darauf wird sie geöffnet und der Kern heraus gethan, den wirfft man weg: hernachmahls wickelt man die andre Schale um einen Stecken und treuget sie also: dann hebet man sie auf und brauchet sie zu allerhand Artzneyen.

Sie muß frisch getreuget seyn, hoch an Farbe und fein völlig. Sie führet viel Oel, nicht gar viel sal essentiale.

Die Blätter dienen gut zu Wunden, zu der Gicht und halten an.

Quinquefolium kommt von quinque, fünff, und folium, Blatt, weil dieses Kraut allzeit fünff Blätter auf einem Stiele trägt.

Pentaphyllum, kommt von πέντε, quinque, fünff, und φύλλον, folium, Blatt, als ob es heissen solte, ein Kraut mit fünff Blättern.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 936-937.
Lizenz:
Faksimiles:
936 | 937
Kategorien: