Sabina

Sabina.
Sabina.

[974] Sabina.

Sabina, frantzösisch, Sabine oder Savinier, teutsch, Sevenbaum, ist ein Strauch, dessen es zwey Arten giebet.

[974] Die eine heist

Sabina vulgaris, Park.

Sabina sterilis, Ger.

Sabina vulgatior, Ad.

Sabina, Lon.

Sabina folio Tamarasci, Dioscoridis, C.B.

Sabina miti folio, Cord. in Diosc.

Sabina baccifera & sterilis, J.B. Raji Hist.

Die ist ein niedriger Strauch, der sich manchmahl gar sehr ausbreitet, und stetig grüne bleibt. Seine Blätter sehen wie das Tamariskenkraut, sind aber härter und ein wenig stachlicht, von starcken Geruch, und beissen-brennenden Geschmack.

Die andre wird genannt

Sabina major, Ges. Ap.

Sabina folio Cupressi, C.B.

Sabina baccifera, Matth.

Sabina vera, Cæs.

Sabina fructifera, Cast.

Die wird so groß als wie ein Mandelbaum, und kommet der Cypresse ziemlich nahe. Ihr Stamm ist dick, das Holtz inwendig röthlicht, mit einer nicht gar dicken braunlichten Schale überzogen. Die Blätter sehen wie das Cypressenlaub, schmecken bitter, würtzhaft und hartzig. Ihre Früchte sind Beeren, so dick als wie Wachholderbeeren, anfänglich grün, und schwärtzlicht blau, wann sie reiff werden. Dieser Baum wächst auf den Gebürgen und in Höltzern, auch an andern wüsten, ungebauten Oertern.

Beyde führen viel Saltz und Oel. Die erstere wird am meisten zur Artzney gebrauchet.

Sie zertreibet, öffnet, macht dünne, und ist durchtringend. Sie treibet der Weiber Zeit, befördert die Geburt und Nachgeburt, wann sie als ein decoctum oder infusum innerlich gebrauchet wird. Aeusserlich wird das Pulver davon gebraucht, zur Raude, zum Grind, das wilde Fleisch wegzubringen, und die Wunden rein zu halten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 974-975.
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