[1004] Saponaria.
Saponaria, Trag. Lac. Ger.
Saponaria major lævis, C.B.
Saponaria vulgaris, J.B. Park.
Lychnis sylvestris, quæ Saponaria vulgo, Pit. Tournef.
Lychnis Saponaria dicta, Raji Hist.
frantzösisch, Saponaire.
teutsch, Seiffenkraut.
Ist eine Gattung Lychnis, oder ein Kraut, welches einẽ Hauffen Stengel treibet, zu anderthalbe bis zwey Fuß hoch, die sind schlanck, rund, knotig und röthlicht, halten sich mit Mühe in der Höhe. Ihre Blätter sind breit und voller Adern, sehen den Wegbreitblättern nicht ungleich, nur daß sie kleiner sind, und gegen einander über stehen. Die Blüten wachsen als wie Kronen oder Umbellen oben auf der Stengel Spitzen: jedwede bestehet aus fünff Blättern, auf die Weise wie die Nelcken, welche insgemeine purperhaftig, bisweilen rosenfarbig, bisweilen weiß sind, gut riechen und in der Mitten etliche kleine Fäslein haben. Sie stehen in länglichten Kelchen. Wann die Blüten vergangen sind, so folget eine Frucht, die in den Kelch gewickelt ist, darinn befinden sich viel zarte, fast gantz runde und rothe Samen. Die Wurtzeln sind lang, rund und knotig, schleichen schieff in der Erde weg, und sind mit einigen Zasern besetzet, die fast als wie die an der schwartzen Niesewurtzel sehen. Dieses Gewächs hat einen Salpetergeschmack: es wächset um die Bäche, Lachen, an den Flüssen, an sandigen Orten: es wird auch in den Gärten gehalten. Im Junius und Julius blühet es: führet viel Sal essentiale, Oel und phlegma.
Es machet die Feuchtigkeiten dünne und führet sie gewaltig ab, treibet den Schweiß, den Harn und die Zeit, es dient zur Engbrüstigkeit, wann es abgesotten gebrauchet wird. Es wird unter die Niesepulver genommen, und äusserlich auf die Beulen geleget, und zu Vertreibung der Schwinden, der Krätze und dergleichen Unrath auf der Haut gebraucht.
Saponaria kommt von Sapone, Seiffe, weil dieses Kraut die Flecken auf der Haut wegnimmt und diese reiniget, als wie die Seiffe.
Lemery-1721: Terra Saponaria